Koller Buchmalerei, Autographen & Manuskripte Dienstag, 24. September 2019, 16.30 Uhr

| 134 515 ORIENTALIA - Hâmid ibn Abdulfattah al-Palawi. Zubdat al-Irfan fi Wuguh al-Qur‘an. Arabische Handschrift auf geglättetem Papier. Mit farbig illuminiertemTitelblatt. Mehrfacher Leisten- rahmen mit 17 Zeilen Text in schwarzer Tinte. Anatolien, dat. 1259 h. (22. Dezember 1843). 18 x 12 cm. [90] Bll. Leder-Einband d. Z. mit Deckelklappe und blindgeprägten floralen Stempeln (etwas berieben, leicht bestossen). Abschrift in sauberem, flüssigen naskhi-Duktus, unvokalisiert. Die Kürzel/Sigeln der verschiede- nen Lesarten und Koranzitate in Rot. Einfache Illuminierung typisch für das 19. Jahrhundert. - Der Autor ist Hâmid ibn Abdulfattah al-Pa- lawi, der das Werk laut Vorwort 1759 in Tokat (Zentralanatolien) verfasste und an dieser Stelle auch auf seinen Lehrer an der dortigen Khatuniya-Madrasa, al-Hagg Muhammad Amin Efendi, verweist. (Madrasa=religiöse Hochschu- le) Der Name des Autors (al-Palawi) verweist auf die Herkunft aus der ostanatolischen Stadt Palu. Es handelt sich um ein Lehrwerk zu den zehn kanonischen Lesarten des Korans, das im 19. Jh. oft imUnterricht verwendet und mehrmals ge- druckt wurde. Auch heute werden diese Drucke des 19. Jh. in der Türkei oft fotolithographisch nachgedruckt. Die Abschrift ist datiert auf den letzten Tag des Monats Dhu l-Qa’da 1259 h. (22. Dezember 1843) und entstand in der Madrasa Muradiya in Üsküb (heute Skopje). Kopist ist ein gewisser Mustafa ibn Khalil. Interessantes Beispiel für die Gelehrtentradition des 18. und 19. Jahrhunderts in den klassischen religiösen Disziplinen. - In den Rändern leicht gebräunt, stellenweise schwach feuchtrandig, nur gele- gentlich leichte Textverwischungen, Spiegel leimschattig, erste Blatt mit leichter Faltspur, das letzte Blatt mit Textabklatsch von der gegenüberliegenden Seite, leichter Eckausriss und kleiner Einriss oben (ca. 1 cm). Insgesamt saubere und gut lesbare Handschrift. CHF 600 / 900 (€ 550 / 820) 515A HELVETICA - [Bretenières, Edmond de]. Skiz- zenalbummit 222 Original-Bleistiftzeichnungen von Reisen in der Schweiz, davon 3 mit Tusche laviert. Datiert zwischen 1825 und 1859. Ver- schiedene Formate. Mit 11 hs. Legenden. Zus. montiert in Leinennalbum d. Z. mit goldgepr. Rückentitel. 45,5 x 56 cm (etwas berieben und angestaubt, kl. Fehlstellen imDeckelbezug). Umfangreiche Folge qualitätvoller Zeichnungen, laut einem späteren hs. Vermerk auf dem ersten Blatt ausgeführt von dem aus Dijon stam- menden französischen Reisenden Edmond de Bretenières. Die Blätter zeigen Städte und vor allem deren landschaftliche Umgebung, darun- ter Genf, Montreux, Sion, Brienz, Lauterbrun- nen, Interlaken, Tiefencastel, Oberhalbstein, Amsteg, Wasen, Leuk (besonders ausführlich), Stalden, Château Saint-Maurice, Château d'Aig- le u.v.a. - Die einzelnen Reisen sind jeweils von einem handschriftlichen Itinéraire begleitet. Die Skizzen selbst sind meist betitelt und datiert, jedoch stets unsigniert. - Stellenweise leicht stockfleckig, die Trägerkartons teils gebräunt oder etwas wellig, insgesamt wohlerhalten. CHF 2 500 / 4 000 (€ 2 270 / 3 640) Manuskripte Manuskripte | 515 515A

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