KOLLER Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen und dekorative Kunst, Silber, Porzellan und Fayence Auktion: Donnerstag, 22. März 2018

Auktion: Donnerstag, 22. März 2018, 10.00 Uhr Katalognr. 1001–1147 1001 KLEINE TISCHGLOCKE, sog. „campanella da tavola“, Renaissance, Norditalien um 1650. Bronze dunkel patiniert. Glockenförmiger, fein reliefierter Klangkörper mit Darstellung von antikisierenden Figuren, Amoren und Maskaronen mit ersetztem Knauf in Form einer kauernden Venus. H 13,5 cm. Provenienz: Privatsammlung, Schweiz. CHF 800 / 1 200 (€ 670 / 1 000) 1002 TISCHGLOCKE, sog. „campanella da tavola“, Renaissance, sign. JOSEPH DE LEVIS VER(ona) F(ecit) (Joseph de Levis, quellenmässig eruierbar zwischen 1577 und 1605), Verona, Ende 16. Jh. Bronze brüniert. Fein relieferter, glockenförmiger Klangkörper mit Greifen, Kartuschen, Blättern Medaillon und Zierfries mit Balusterknauf. Wenige Fehlstellen. H 15,5 cm. Provenienz: Privatsammlung, Schweiz. Eine sehr ähnliche Tischglocke ist heute Teil der Sammlungen des Victoria & Albert Museum in London und abgebildet in: C. Avery, Joseph de Levis & Company, Renaissance Bronze-founders in Verona, London 2016; S. 42 (Abb. 43). Eine weitere Tischglocke, mit teils identischen Greifen, ist Teil der Sammlungen der Fondazione Miniscalchi Erizzo in Verona und abgebildet in: Ebd., S. 103 (Katalognr. 8). CHF 4 000 / 6 000 (€ 3 330 / 5 000) 1003 BRONZEFIGUR EINES SICH AUFBÄUMENDEN HENGSTES, späte Renaissance, nach Modellen von GIAMBOLOGNA (Jean de Boulogne, Douai 1528-1609 Florenz) oder A. SUSINI (Antonio Susini, tätig zwischen 1572-1624), Italien oder Spanien, 17./18. Jh. Bronze patiniert. Sich aufbäumender Hengst mit markanter Mähne und Schweif. Auf späterem, ebonisierten und fein mit Amaranth-Blattwerk eingelegtem Rechtecksockel. H 30 cm, mit Sockel 37 cm. Provenienz: - Ehemals Teil einer Sammlung in West County. - Privatbesitz, Schweiz. Das Motiv des sich aufbäumenden Hengstes gehört zu den beliebtesten Sujets des 16. und 17. Jahrhunderts. Wohl beeinflusst von Leonardo da Vincis monumentalen Pferdeskulpturen, fanden sich zahlreiche Bildhauer und Bronziers - F. Fanella, P. Tacca oder B. Prieur - die sich dieses Themas annahmen. Die hier angebotene Bronze weist grosse Ähnlichkeiten mit der berühmtesten Ausführung von Giambologna, gegossen von A. Susini aus den Jahren um 1600 auf, dem sog. „cavallino, che sta in su due piedi“. Der grosse Erfolg solcher Modelle wurde bald darauf vor allem in Augsburg übernommen und weiterentwickelt. Lit.: A. Radcliffe / N. Penny, Art of Renaissance Bronze, 1500-1600 - the Robert H. Smith Collection, New York 2004; S. 172-176 (Abb. 27). CHF 9 000 / 14 000 (€ 7 500 / 11 670) | 2 Möbel & Antiquitäten | Möbel, Uhren, Tapisserien, Bronzen, Sakrale Skulpturen, Porzellan, Silber 1001 1002

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