Koller Waffen und Rüstungen Sammlung Dr. Marolf Sigrist, Luzern AUKTION Donnerstag, 24. September 2020, 17.00 Uhr

1442 HALBARTE Schweizerisch um 1860/70, in der Art des letzten Viertels 17. Jh., Solothurn, sog. „Solothurnerhalbarte“ (2.Typ). Massive, klingenartige Spitze von rhombischemQuerschnitt, imOrt etwas verstärkt, an der Basis Dekoreinschnitte. Hochge- stelltes schmales Blatt, Blattober- und Unterkante bogenförmig eingeschnitten, Schneide konvex und geschrägt. Schaftführung im Eisen gekantet. Zweiteiliger, flacher Schnabelhaken mit gebo- genen Spitzen. Zwei lange Schaftfedern. Achtkantschaft. L 227,5 cm. Provenienz: Slg. M. Sigrist, Luzern. Als „Solothurner Hellebarde“ bezeichnete Stangenwaffen erschei- nen erstmals in dem 1897 vomZeughausverwalter B. Schlappner veröffentlichten Katalog des Alten Zeughauses Solothurn. Der wohl originale Typ 1. Ende 17. Jh. mit Wappen diente den um 1860/70 vor allem in Luzern produzierten Nachbauten als Vor- lage. Von diesen Nachbauten ohne Wappen gelangten zwischen 1888 (Gutachten und Slg. Katalog für Solothurn von K.S. Bossard, Goldschmied, Luzern) und 1905 (Katalog R. Wegeli) 17 Stück in die Zeughaus-Sammlung, heute sind davon noch 13 vorhanden. Der Entwurf zum 2.Typ findet sich im unveröffentlichten „AlbumMit- telalterlicher Waffen“ von J. Meyer-Bielmann, Luzern ca. 1855/65 (Hist. Museum Luzern). Beglinger/Leutenegger, Stangenwaffen, Altes Zeughaus Solothurn, 2004, S.25-27, Nrn. 30-42. CHF 600 / 800 (€ 560 / 740) | 214 Decorative Arts | Waffen und Rüstungen, Sammlung Sigrist

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