Koller Bücher AUKTION Mittwoch, 29. September 2021, 14 Uhr

| 19 145 Meyer von Knonau, Ludwig. Neue Fabeln. Dritte vermehrte und verb. Auflage. Mit gest. Titel- vignette, radiertem Frontispiz und 58 radierten Tafeln. Zürich, Orell und Comp., 1757. 8°. [22] Bll., 170 S., [1] Bl. Etwas späterer marmorier- ter Pappband mit Rückenschild (Kapitale und Gelenke mit Fehlstellen im Bezug, Kanten und Ecken bestossen, Block leicht verzogen). VD18 10857516 (abweichende Kollation) - Lanckoronska/Oehler II, 149 - Kat. Fabula docet 127. - Erste illustrierte Ausgabe mit den Radierungen von Daniel Düringer nach den Vorzeichnungen seines Schwiegervaters Lud- wig Meyer von Knonau. „Da seine Tierskizzen, ähnlich wie die Fabeln, auf wirklich Erlebtem und Beobachtetem beruhen, sind sie von grosser Natürlichkeit und Frische.“ (L./Oe.). Am Schluss ein „Anhang von einichen Gedichten“: „Die Schweinshaxe.“ / „Der Linden-Hof in Zürich.“ / „Der Lauf der Welt.“ - Etwas stock- bzw. feuchtfleckig in den Rändern, gelegentlich auch stärker, eine Radierung mit kl. Löchlein im Bildbereich, eine Textseite mit Randausriss u. kl. Buchstabenverlusten. CHF 400 / 600 (€ 370 / 560) 146 PHILOSOPHIE - Nietzsche, Friedrich. Beiträge zur Quellenkunde und Kritik des Laertius Dioge- nes. Gratulationsschrift des Pædagogiums zu Basel. Basel, Carl Schultze, 1870. 4°. [2] Bll., 36, 7 S. Halbleder um 1900 mit goldgepr. Rückentitel u. Rückenvergoldung. Schaberg 18. - Sehr seltene frühe Veröffentli- chung, wohl nur in 100 Exemplaren gedruckt. Erschien anlässlich der Feier der fünfzigjährigen Lehrtätigkeit von Franz Dorotheus Gerlach (1793-1876), gewidmet von seinen Amtsge- nossen. Am Schluss mit der „Berichterstattung [...] über den im Schuljahr 1869 und 1870 erteil- ten Unterricht“, in dem auch die Berufung von Nietzsche aus Leipzig nach Basel 1869 erwähnt wird. Nietzsche trat als Griechischdozent die Nachfolge des ans Hamburger Johanneum berufenen Adolf Kiesling an und unterrichtete die 3. Klasse an 6 Wochenstunden. - Durchge- hend schwache vertikale Knickfalte, stellenweise leicht stockfleckig, Titel mit kl. Stempelrest. CHF 600 / 900 (€ 560 / 830) 147 [Restif de la Bretonne, N.-E.] La paysane pervertie, ou les dangers de la ville. 8 Teile in 4 Bänden. Mit 8 gest. Frontispices und 29 (statt 30) Kupfertafeln von Louis Binet. Den Haag, Duchesne, 1784. 8°. Halblederbände des 19. Jhs. mit je 2 grünen Rückenschildern (etwas berieben). Cohen/R. 872 - Sander 1705 - Cioranescu 52700 - Fürstenberg 117: „Als einer der ersten Bahnbrecher des Directoire-Stils in der Illustra- tion dürfte Louis Binet anzusehen sein. Er war fast ausschließlich der Illustrator Restif de la Bretonnes und hat die Werke dieses unruhigen Geistes mit einer Unzahl von Kupfern ausge- stattet, gelegentlich von Gehilfen unterstützt ... (Die Kupfer) verblüffen durch die Wespentaillen und die kleinen Köpfe und Füßchen der in die Länge gezogenen weiblichen Figuren. Scheinbar ist Binet hiermit auf die Wünsche seines Autors eingegangen, der ihn völlig beherrschte. Übri- gens sind diese Kupfer gegenständlich meist recht interessant, einmal weil sie die phantas- tischen Gedankengänge Restifs wiedergeben, dann weil sie uns so manche Einblicke in die Moden und Sitten der Übergangszeit vor und während der Revolution gewähren“. - Band I mit den häufig fehlenden Kupfern „Mannon présente“ (S. 71) und „Edmond convalescent“ (S. 145). - Etwas gebräunt und stockfleckig; unbeschnitten. CHF 500 / 800 (€ 460 / 740) 145 146

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