Bücher Mittwoch, 20. März 2024, 14.00 Uhr

| 100 Bücher | Manuskripte 536* GRAUBÜNDEN - Heraldik - Wappenbrief Bündner Adelsfamilien. Deutsche Handschrift auf Pergament. Mit 7 aquarellierten Wappendar- stellungen. Chur, 7. ( julianischer Kalender)/18. (gregorianischer K.) März 1754. Folio. Verso hs. Ergänzung von 1759 und papiergedecktes Siegel. Beidseitig unter Glas, gerahmt. Gesamt- grösse: 43 × 33 cm. Die Familien von Schauenstein, von Planta, von Mont, Schmid von Grüneck, von Buol, von Molina und von Riessen (Riesen) bestätigen Ihren adeligen Status und ihre Wappen und beanspruchen „folglich gleich wie verschide- ne andere auss diessem Land entsprossene, und in Teutschland gezogene Uralte Adeliche Familien geachtet“ zu werden. - Von drei Kanz- leischreibern unterzeichnet. - Faltspuren, nicht entrahmt. CHF 400 / 600 (€ 420 / 630) 537* LIBER AMICORUM - Stammbuch der Engel von Wagram (Wagrain) auf Lüzlberg (Schloss Litzlberg imAttersee, Oberösterreich). Mit Titelblatt, 91 Wappenmalereien, 18 ganzfigu - rigen Porträts, Szenen oder Allegorien in gold- und silbergehöhter Gouache sowie 5 weiteren Zeichnungen in Feder, Stift oder Gouache. Verschiedene europäische Orte, 1614-1660. Klein-8° (14 × 10,5 cm). [109] überwiegend einseitig beschriebene Bll. (von ursprünglich laut alter Zählung 123). Etwas späterer Halbpergam- entband mit hs. Rückentitel (Rücken an beiden Enden geplatzt und mit Fixierungsspuren). Die Engel, nach ihrem Stammsitz genannt von Wagrain, waren ein oberösterreichisches Adels- geschlecht, das 1598 in den jungen und 1615 in den alten Ritterstand erhoben wurden. Das vorliegende Albumwurde als Loseblattsamm- lung angelegt (einige Bll. kleiner als das Gros) und zur Zeit der Bindung auf numerierte Fälze gesetzt, wovon etwa 14 inzwischen fehlen. Das architektonisch gestaltete Titelblatt nennt „Carl Engel von Wagram auf Lüzlberg, und Thirnho- fen“ mit Geburtsjahr 1610 als Eigner, eingesetzt sind ferner die Namen seiner beiden Ehefrauen (Heiraten 1632 und 1644) sowie aller dreier Wappen. Da die Einträge bereits Salzburg 1612 einsetzen, müssen bereits seinen Vorfahren ge- widmete Blätter enthalten sein. Genannt ist z.B. Stephan Engel von Wagrain, Tübingen 1617 (Falz 45 r/v), vielleicht sein Vater. Weitere bezeugte Stationen einer Bildungs- und Kavalierstour, sind Nürnberg 1613, Heroldsberg 1612/13 (Hieronymus von Geuder), Strasbourg 1614 (mehrfach), Utrecht 1615 und Leiden 1616 (Erasmus von Starhemberg, Johann Wilhelm Hack). Eine zweite Tour setzt Tübingen 1626 „im fürstlichen Collegio“ ein (Wolfgang Georg von Castell, Johann Sigismund von Gemmingen, Friedrich Albrecht von Helmstadt). Es folgen Padua 1626/27 (Wolf Sigmundt und Carl von Purgstall) und Siena 1629 (Hans Christoph von Korbach, Friedrich Lasser von Lasseregg, Carl Friedrich von Zinzendorff). Etliche Zuschriften wurden Regensburg 1630-32 und Pressburg 1639-42 verfasst, ferner Posen 1646 und end- lich Augsburg 1660. - Unter den Illustrationen sind die fein ausgeführten Ganzfiguren in zeit - genössischer Tracht bemerkenswert, darunter ein durch Darius Geuder von und zu Herolds- berg unterzeichnetes Reiterporträt von 1612, Bildnis einer Dame mit zwei Kavalieren (ebenfalls Geuder) sowie ein Paar auf Schlittschuhen (verso Zueignung aus Leiden wiederum für Stephan Engel). 1646 illustriert und beschreibt Lorenz Otto von Ottersbach, wie er sich 1626, schwer von rebellischen Bauern verletzt, durch die Donau schwimmend rettete. - Am Kopf teils angeschnitten, einige Blätter lose, etwas gebräunt und fingerfleckig, eine weitere feine Gouache (adelige Reitschule) mit Ausbrüchen in der getuschten Einfassung. CHF 3 000 / 5 000 (€ 3 160 / 5 260) Manuskripte 536 537

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