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14 3 Nach der Natur Nicht nur seine M alerei, sondern auch Rembrandts unerreichte Meisterschaft als Grafiker hebt ihn aus seiner Zeit herau s. Diese fein beobachtete und virtuos radierte «Nackte Frau im Freien» aus dem Spät- werk des Künstle rs erscheint dem heutigen Auge so modern wie eine Arbeit aus der Zeit um 1900. Rembrandts letz tes Lebensdrittel war geprägt von der Hinwendung zu profanen, mitunter beiläufig wirkenden Them en aus seinem Lebensalltag – ohne allegorische oder sakrale Bezüge. Seine Dar­ stellungen über arbeitete der Künstler auf der Platte, um die Bildwirkung in verschiedenen Zustandsdrucken zu verändern und das Prozesshafte ihrer Entstehung zu betonen. Auf diese Weise bediente er sich einer Technik, die Serielles möglich machen sollte, ihm aber das Einzigartige, Unwiederholbare bot. Alte Grafik, 25. Sep tember 2020 Begehrte Preziosen Unsere Schmuckauktionen bieten ein breites Spektrum an Preziosen, die mehrheitlich aus Privatbesitz stam- men. Die Stücke umfassen trendigen Schmuck und ein- zigartige Vintage- bzw. antike Objekte. Letztere erfreu- en sich aufgrund ihrer feinen kunsthandwerklichen Qualität und der Verwendung wertvoller Edelsteine zu- nehmender Wertschätzung und Beliebtheit. Aufwendi- ge Handarbeit und traditionelle Goldschmiedetechniken wie beispielsweise Fensteremail oder Granulation wer- den wegen des enormen Zeitaufwands in der heutigen Massenproduktion nicht mehr verwendet. Stammen kostbare Schmuckstücke aus berühmten Häusern oder Designateliers wie etwa Cartier, Van Cleef & Arpels, Jar oder anderen, steigert dies zusätzlich ihre Begehrtheit. Je seltener ein Schmuckstück, desto höher sind die Chancen des Besitzers, an der Auktion ein bemerkens- wertes Resultat zu erzielen. Denn unsere Privatkunden sowie der Handel liefern sich während der Versteigerun- gen dynamische Bietergefechte. Schmuck online only, 15.–29. September 2020 Schlachtbewährtes Arsenal In der Waffensammlung d es aus Luzern stammenden Arztes Marolf Sigrist sind die für die Schweiz vom 16. bis 18. Ja hrhundert typischen Stangenwaffen in wohl einmaliger Vielfalt vor- handen. Sempacher Halb arten des 17. Jahrhunderts sind mit Beispielen aus Bern, Zürich, Neuenburg vertreten; aus Luzern stammen Kriegsgertel und Luzernerhammer. Bereits in jun- gen Jahren hatte Sigrist v on seinem Vater eine Halbarte erhalten, die ihre Popularität vor al- lem den Siegen bei Morga rten 1315 und Sempach 1386 verdankt. Neben einigen Griff- und Schutzwaffen wird auch e in seltener Schweizersäbel angeboten, der um 1560 in München unter Verwendung einer K linge des bekannten Schmieds Christoph Stäntler angefertigt wurde. Waffensammlung, 24. Septe mber 2020

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