Koller View 3/18

FÜR EINLIEFERUNGEN UND SCHÄTZUNGEN ASIATICA Regi Preiswerk preiswerk@kollerauktionen.ch 1 Sachen Künga Nyingpo. Tibetochinesisch, 15. Jh. Feuervergoldete Kupferlegierung. H 14 cm. Ergebnis: CHF 125 000 2 Sang de Boeuf-Vase (Meiping). China, Qianlong- Marke und aus der Periode. Porzellan mit einer dunklen Kupferglasur überzogen. H 30 cm. Ergebnis: CHF 100 000 3 Samantabhadra auf Elefant. China, 19./20. Jh. Porzellan Blanc de Chine. H 50 cm. Ergebnis: CHF 54 000 Rückblick auf die Asiatica-Auktion vom 6. Juni 2018 Figürliche Bronzen wecken die Sammlerlust Nachdem wir für die Auktionen Asiatischer Kunst bereits im vergangenen Jahr einen Bieter-Zuwachs von 30 Prozent verzeichnen konnten, prägte ein erneuter grosser Zustrom von Käufern aus Ostasien die Versteigerun­ gen vom Juni 2018. Ausgelöst hatte diesen Trend auch die herausragende Privatsamm­ lung bedeutender kaiserlicher Objekte aus China, die im Juni 2017 verkauft werden konn­ te. Das damalige Toplos war eine kaiserliche Bronzeglocke, die für mehr als 1,2 Millionen Franken in neue Hände ging. Kollers Präsenz auf der Hong Kong International Antiques Fair und eine umfangreiche Kampagne über chine­ sische Social Media sorgten für eine Dynamik, die die Asienabteilung von Koller in ihren nach­ folgenden Auktionen nutzte. Die Nachfrage nach Bronze- und Kupferfigu­ ren aus Tibet, Nepal und Nordindien ist in den letzten Jahren stark angestiegen. Die Zahl der hochwertigen Werke auf dem Markt ist klei­ ner geworden, während gleichzeitig immer mehr Sammler in diesen Bereich vordringen. Das Spitzenlos der Asiatica-Auktion vom Juni diesen Jahres war eine seltene tibeto-chine­ sische feuervergoldete Bronzefigur aus dem 15. Jahrhundert, die den sitzenden Sachen Künga Nyingpo (1092–1158) darstellt, einen der «fünf ehrwürdigen Meister» der Sakya- Tradition des tibetischen Buddhismus, und für 126 000 Franken verkauft wurde. (Abb. 1) Keramische Objekte erzielten wiederum hohe Preise, was das anhaltende Interesse an die­ ser Sammelkategorie widerspiegelt. Ein be­ sonders auffälliges Stück war eine 30 Zenti­ meter hohe «Sang de Boeuf»-Vase (Meiping) aus der Qianlong-Periode (Abb. 2) , die Kenner asiatischer Porzellankunst mit einem Endpreis von 102 000 Franken auf das Zehnfache ihrer Schätzung hoben. 54 000 Franken erzielte eine subtil modellierte Porzellanfigur der auf einem Elefanten sitzenden Gottheit Samantabha­ dra. (Abb. 3) Eine Reihe chinesischer Gemäl­ de – überwiegend aus einer alten Schweizer Privatsammlung eingeliefert, die vor 1950 in Shanghai zusammengetragen wurde – erziel­ te hohe Erlöse, so ein grossformatiges Rollbild auf Seide nach Li You (Song-Dynastie). 1 2 3 18

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