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Page Background 1204 1 PAAR PRUNK-APPLIKEN,

Louis XVI, aus einer Pariser Meister-

werkstatt, um 1765/70.

Bronze matt- und glanzvergoldet. Geschweifte Wandplatte mit Mohnblu-

men- und Maschenabschluss sowie 3 markant geschweiften Lichtarmen

mit breiten Tropftellern und vasenförmigen Tüllen. H 51 cm.

Provenienz: Privatsammlung, Westschweiz.

Eine Applike mit identischem Mohnblumen- und Maschenaufsatz ist

abgebildet in: H. Ottomeyer / P. Pröschel, Vergoldete Bronzen - Die

Bronzearbeiten des Spätbarock und Klassizismus, München 1986; I., S.

231 (Abb. 4.1.14). Ein weiteres Paar ist Teil der Sammlungen von Schloss

Fontainebleau.

CHF 20 000 / 30 000

(€ 18 520 / 27 780)

1205 KAMINPENDULE „L‘AMOUR DEROBE PAR SES ARMES“,

Louis XVI, das Modell aus einer Pariser Meisterwerkstatt, das Zifferblatt

und Werk sign. LECHOPIE A PARIS (Adam L‘Echopié, Meister 1758),

Paris um 1780/90.

Bronze vergoldet sowie weisser Marmor. Stelenförmiges Gehäuse mit

Fackelaufsatz sowie Pfeil und Bogen, flankiert von Bacchantin und wei-

nenden Amor, auf Bastionssockel mit Kreiselfüssen. Feines Emailzifferblatt

mit römischen Stunden- und arabischen Minutenzahlen sowie Angaben

für Datum und Tag. 4 feine, teils durchbrochene und vergoldete Zeiger.

Ankerwerk „à complication“ mit 1/2-Stundenschlag auf Glocke. Feine

Beschläge und Applikationen. 28x16x43 cm.

Provenienz: Privatbesitz, Schweiz.

Eine modellogleiche Pendule ist abgebildet in: E. Niehüser, Die französi-

sche Bronzeuhr, München 1997; S. 131 (Abb. 214 und 215).

Die oben erwähnte Autorin weist auf den kulturhistorischen Kontext

dieser Darstellung hin: „Die mutwilligen Taten des Amor haben die Opfer

manchmal zu drastischen Gegenmassnahmen veranlasst. Hier wird er

durch eine junge Frau, die rechts der Uhr steht, seiner Waffen beraubt.

Wie eine Trophäe arrangiert sie diese als Bekrönung der Uhr. Die Fackel

bildet das Zentrum, dahinter, gekreuzt die Pfeile, alles umwunden von

Rosengirlanden. Der kleine, auf Wolken schwebende Amor weint jam-

mervoll und wischt sich mit dem Händchen die Tränen aus den Augen.

Die Figuren sind von hoher künstlerischer Qualität, die der Uhrentechnik

entspricht“, in: Ebd., S. 131.

Die hier angebotene Pendule weist mit seiner vielschichtigen Ikonographie

auf Entwürfe von L. Prieur (Louis Prieur, tätig als „Dessinateur du Roi“

zwischen 1770 und 1790) oder F. Vion (François Vion, 1764 Paris ca. 1800)

hin, von denen ähnliche Modelle mit teils identischen Figuren gefertigt

wurden und einige davon Teil der Sammlungen der Münchner Residenz

sind. Siehe hierzu H. Ottomeyer / P. Pröschel, Vergoldete Bronzen - Die

Bronzearbeiten des Spätbarock und Klassizismus, München 1986; I., S.

247-250.

Lit.: H.L. Tardy, Dictionnaire des horlogers français, Paris 1974; S. 357

(kurze biogr. Angaben).

CHF 8 000 / 14 000

(€ 7 410 / 12 960)

Möbel & Kunstgewerbe |

Möbel, Uhren, Tapisserien, Bronzen, Sakrale Skulpturen, Porzellan, Silber

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