

Louis XVI, aus einer Pariser Meister-
werkstatt, um 1765/70.
Bronze matt- und glanzvergoldet. Geschweifte Wandplatte mit Mohnblu-
men- und Maschenabschluss sowie 3 markant geschweiften Lichtarmen
mit breiten Tropftellern und vasenförmigen Tüllen. H 51 cm.
Provenienz: Privatsammlung, Westschweiz.
Eine Applike mit identischem Mohnblumen- und Maschenaufsatz ist
abgebildet in: H. Ottomeyer / P. Pröschel, Vergoldete Bronzen - Die
Bronzearbeiten des Spätbarock und Klassizismus, München 1986; I., S.
231 (Abb. 4.1.14). Ein weiteres Paar ist Teil der Sammlungen von Schloss
Fontainebleau.
CHF 20 000 / 30 000
(€ 18 520 / 27 780)
1205 KAMINPENDULE „L‘AMOUR DEROBE PAR SES ARMES“,Louis XVI, das Modell aus einer Pariser Meisterwerkstatt, das Zifferblatt
und Werk sign. LECHOPIE A PARIS (Adam L‘Echopié, Meister 1758),
Paris um 1780/90.
Bronze vergoldet sowie weisser Marmor. Stelenförmiges Gehäuse mit
Fackelaufsatz sowie Pfeil und Bogen, flankiert von Bacchantin und wei-
nenden Amor, auf Bastionssockel mit Kreiselfüssen. Feines Emailzifferblatt
mit römischen Stunden- und arabischen Minutenzahlen sowie Angaben
für Datum und Tag. 4 feine, teils durchbrochene und vergoldete Zeiger.
Ankerwerk „à complication“ mit 1/2-Stundenschlag auf Glocke. Feine
Beschläge und Applikationen. 28x16x43 cm.
Provenienz: Privatbesitz, Schweiz.
Eine modellogleiche Pendule ist abgebildet in: E. Niehüser, Die französi-
sche Bronzeuhr, München 1997; S. 131 (Abb. 214 und 215).
Die oben erwähnte Autorin weist auf den kulturhistorischen Kontext
dieser Darstellung hin: „Die mutwilligen Taten des Amor haben die Opfer
manchmal zu drastischen Gegenmassnahmen veranlasst. Hier wird er
durch eine junge Frau, die rechts der Uhr steht, seiner Waffen beraubt.
Wie eine Trophäe arrangiert sie diese als Bekrönung der Uhr. Die Fackel
bildet das Zentrum, dahinter, gekreuzt die Pfeile, alles umwunden von
Rosengirlanden. Der kleine, auf Wolken schwebende Amor weint jam-
mervoll und wischt sich mit dem Händchen die Tränen aus den Augen.
Die Figuren sind von hoher künstlerischer Qualität, die der Uhrentechnik
entspricht“, in: Ebd., S. 131.
Die hier angebotene Pendule weist mit seiner vielschichtigen Ikonographie
auf Entwürfe von L. Prieur (Louis Prieur, tätig als „Dessinateur du Roi“
zwischen 1770 und 1790) oder F. Vion (François Vion, 1764 Paris ca. 1800)
hin, von denen ähnliche Modelle mit teils identischen Figuren gefertigt
wurden und einige davon Teil der Sammlungen der Münchner Residenz
sind. Siehe hierzu H. Ottomeyer / P. Pröschel, Vergoldete Bronzen - Die
Bronzearbeiten des Spätbarock und Klassizismus, München 1986; I., S.
247-250.
Lit.: H.L. Tardy, Dictionnaire des horlogers français, Paris 1974; S. 357
(kurze biogr. Angaben).
CHF 8 000 / 14 000
(€ 7 410 / 12 960)
Möbel & Kunstgewerbe |
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