Koller - Gemälde Alter Meister AUKTION Freitag, 19 June 2020, 14.00 Uhr

Gemälde Alter Meister | 4 3003* MEISTER DES VERLORENEN SOHNS (tätig in Antwerpen um 1530–1560) Beweinung Christi am Kreuz mit Maria und dem Evangelist Johannes. Öl auf Holz. 109 × 68,5 cm. Gutachten: Dr. Michaela Schedl, 30.1.2020. Provenienz: - Sammlung Matthias Baumann, Haus Vorst, Frechen bei Köln, 1897. - Europäischer Privatbesitz. Literatur: - Paul Clemen: Die Kunstdenkmäler des Landkrei- ses Köln, in: Die Kunstdenkmäler der Rheinpro- vinz, Bd. IV, Abt. 1, Düsseldorf 1897, S. 128 f., Taf. XV (als Niederländischer Meister, 1. Hälfte des 16. Jahrhunderts). - Adolph Goldschmidt: Lambert Lombard, in: Jahrbuch der Preußischen Kunstsammlungen 40, 1919, S. 206–238, hier S. 236. - Grete Ring: Der Meister des Verlorenen Sohns: Jan Mandyn und Lenaert Kroes, in: Jahrbuch für Kunstwissenschaft. 1923, S. 196–201, hier S. 199, Anm. 2 (als Meister des Verlorenen Sohns). - Irmgard Hiller und Horst Vey: Katalog der deutschen und niederländischen Gemälde bis 1550 (mit Ausnahme der Kölner Malerei) im Wallraf-Richartz-Museum und im Kunstge- werbemuseum der Stadt Köln (Kataloge des Wallraf-Richartz-Museums, V), Köln 1969, S. 94 (als Meister des Verlorenen Sohns). - Matías Díaz Padrón: Einige Tafeln des Meis- tes des Verlorenen Sohns/Algunas tablas del Maestro del Hijo Pródigo, in: Goya. Revista de Arte, 210, 1989, S. 322–326, S. 325, Anm. 17 (als Meister des Verlorenen Sohns). Matías Díaz Padrón, ehemals Kurator am Prado in Madrid, widmet sich in seinem Beitrag ausführlich der hier angebotenen Tafel und vergleicht diese mit der an den Meister zugeschriebenen „Beweinung Christi“ auf der Mitteltafel des Triptychons im Kölner Wallraf-Richartz-Muse- um (Inv.-Nr. WRM 464). Basierend auf diesem Vergleich ist Díaz Padrón von der Authentizität der hier offerierten „Beweinung“ überzeugt und sieht in ihr eine hervorragende Arbeit des Meisters des Verlorenen Sohns (Díaz Padrón 1989, S. 325). Dr. Michaela Schedl schliesst sich dieser Mei- nung an und vergleicht unsere Tafel ebenfalls mit der Kölner „Beweinung“ und der „Pietà“ in der National Gallery in London (Inv.-Nr. NG 266). Dabei hebt sie einige stilistische Paral- lelen hervor: Während die Köpfe Mariens und Johannes’ denen der Kölner Tafel ähneln, sieht sie imGesicht Jesu mit den bläulichen Lippen die Nähe zum Londoner Schmerzensmann. Peter van den Brink, der die Tafel kürzlich anhand einer Fotografie studiert hat, wofür wir ihm danken, bezeichnet sie als eines der schönsten Exemplare dieser Komposition des Meisters des Verlorenen Sohns, der seinen Notnamen der Tafel mit gleichnamigem Thema in Wien verdankt, und stilistisch Jan Mandijn (um 1500–um 1560) und Jan Massys (1509–1575) nahesteht. CHF 20 000 / 30 000 (€ 18 520 / 27 780)

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