KOLLER Autographen & Manuskripte Auktion: Montag, 19. März 2018, 17:00 Uhr

| 142 588 ORIENTALIA - Amir Khosraw Dehlawi, indischer Dichter und Musikwissenschaftler (1253-1325) [?]. „Haft Bihischt“[?]. Persische Handschrift auf gegelättetem Papier. Mit farbig illuminierter Titelüberschrift und 15 golden- und farbge- höhten Miniaturen. Mehrfacher Leistenrahmen mit 19 Zeilen à je 4 Spalten in schwarzer und roter Tinte. Iran, 17. Jh. 21 x 15,5 cm. [117] Bll. Etwas späterer schwarzer Saffianeinband mit blindgeprägten Deckelfileten (berieben, etwas bestossen, leicht beschabt). Flüssiges Nasta‘liq. - Bei der vorliegenden Hand- schrift könnte es sich möglicherweise um das Epos „Haft Bihischt“ von Amir Khosraw Dehlawi handeln. Der Beginn stimmt überein, dann fol- gen allerdings auch starke Abweichungen vom Text. Zwischentitel und Miniaturen entsprechen jedoch durchaus demWerk. - Das letzte Blatt etwas später ergänzt. Zumeist angefranst, Randeinrisse, Blatt- durchbrüche und ausrisse (nur gelegentlich restauriert bzw. ergänzt), auch die Minaturen stark betroffen teils mit Darstellungs- und Textverlust, stark feuchtfleckig mit zahlreichen Textverwischungen, gebräunt und ange- schmutzt, braun- und tintenfleckig. Das Kolorit der Miniaturen verblichen. Zu restaurieren. - Stellenweise gelöschte Randglossen. Hand- schriftliche Gebete auf Titel verso. CHF 500 / 800 (€ 420 / 670) 589 - Enderuni, Fazil, Dichter und Satiriker (1757- 1810). Zenannâme - Çenginâme - Hûbannâ- me („Buch der Frauen - männlichen Tänzer“). Türkische Handschrift auf geglättem Papier. Mit 3 farbig illuminierten Titelblättern und 3 gouachierten und goldgehöhten Miniaturen. Mehrfacher Leistenrahmen mit 2 Spalten à je bis zu 19 Zeilen in schwarzer und roter Tinte. Os- manisches Reich, um 1800. 25,5 x 16 cm. [65] Bll. Rest. Maroquin d. Z. mit goldgepr. Deckeln (Rücken erneuert, Fehlstellen mit Lederstreifen ergänzt, Deckelklappe fehlt, Gelenke ange- rissen, berieben und bestossen gebräunt, zu restaurieren). Flüssiges Nasta’liq. - Das Gedicht beschreibt die Vorzüge der Frauen (Zenannâme) bzw. Jüng- linge (Hûbannâme) der verschiedenen Länder. - Die Miniaturen wohl im späten 20. Jahrhundert ergänzt (teilweise Textstellen übermalt). Mittig Bleistift-Vorzeichnung für weitere Miniatur o. ä. - Fast durchgängig feuchtrandig, papierbedingt gebräunt, stellenweise fingerfleckig und ange- schmutzt, wenige Textverwischungen. Bindung angeplatzt, einige Lagen lose. - Auf hinterem Spiegel montierte hs. Kollation in französischer Sprache. - Provenienz: Auf Titel verso alter Be- sitzerstempel und hs. Besitzervermerke, solche ebenso auf den Vorsatzblättern: Mehmed Sami Sirozi, dat. 25 Muhorrem 1242 (=29.8.1826). Auf hinteremVorsatzblatt verschiedene Sterbever- merke. CHF 500 / 800 (€ 420 / 670) 590 - Hafiz, persischer Dichter und Mystiker (1315-1390). Diwan. Persische Handschrift auf geglättetem Papier. Mit doppelblattgr. farbig illu- miniertemTitelblatt und 5 ganzs. goldgehöhten, gouachierten Federzeichnungen. Mehrfacher Leistenrahmen mit 13-15 Zeilen schwarzer Tinte. Iran, 17. Jh. 24 x 14,5 cm. [130], [2] w. Bll. Ganzleder d. Z. mit hs. Rückenschild („Divan-i Hafiz“), gold- und blindgepr. floraler Mittelara- beske sowie goldgepr. Deckelfileten (Kapitale angerissen, Fehlstellen im Bezug, zumTeil aufgrund Wurmgänge, berieben und bestossen, Innengelenke angeplatzt). Sorgfältiges und kalligraphisches Nasta‘liq. - Die Miniaturen besonders künstlerisch ausgear- beitet, wohl zeitgenössisch und durch einen talentierten Miniaturisten. - Bindung angeplatzt, vordere Lagen lose, hintere Lagen angelo- ckert. Einige Blatt angerändert (teils unschön verstärkt). Etwas gebräunt und angeschmutzt, erstes und letztes Drittel stark feuchtrandig, durchgängiger Feuchtfleck im Bug. Vereinzelt schwach stock- und braunfleckig. Im hinteren Teil einige Textverwischungen. - Auf vorde- rem Spiegel hs. Titelaufnahme und Etiketten montiert. Auf den weissen Vorsatzblättern zahlreiche persiche und türkische Verse sowie arabische Gebete. Provenienz: Alter Besitzers- tempel auf letztem Blatt „Sulayman [...]“, ebenso auf Vorsatzblatt dort getilgt. Weitere Besitzver- merke verso der ersten Miniatur „Scherifzade as-Sayyid Fadil ibn as-Sayyid Mustafa Nur ad-din [...], Qadi“, wohnt in der Stadt Schiraz, dat. 1242h. [=ca. 1826]. Auf Titel kalter Besitzers- tempel „Omar ibn Muhammad Hadim-i Schar‘“ (Diener des Rechts). CHF 1 000 / 1 500 (€ 830 / 1 250) Manuskripte | 589 590

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