KOLLER Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen und dekorative Kunst, Silber, Porzellan und Fayence Auktion: Donnerstag, 22. März 2018

Möbel & Antiquitäten | Möbel, Uhren, Tapisserien, Bronzen, Sakrale Skulpturen, Porzellan, Silber | 314 1373* GROSSE „PIETRA DURA“-PLATTE, Renaissance-Stil, nach der römischen Vorlage des späten 16. Jh., wohl Rom. Lapislazuli, Jaspis, Amethyst sowie diverse Marmorarten ausserodentlich fein eingelegt mit Ovalen Medaillons, Rosetten, geometrischen Mustern und Zierfries. Rechteckform. 240x120x6 cm. Die Vorlage der hier angebotenen „Pietra Dura“-Platte wurde für Philipp II von Spanien gefertigt und ist heute Teil der Sammlungen des Museo Del Prado in Madrid. Sie ist abgebildet in: G. Giusti, Piegre Dure and the Art of Florentine Inlay, London 2006; S. 32-34. Ende des 16. Jahrhunderts liess der Herzog Francesco de‘ Medici die bedeutendsten Steinschneider seiner Zeit, die ursprünglich in Rom und Mailand tätig waren, in Florenz verpflichten. Im Erdgeschoss der Uffizien wurden sie und andere Kunsthandwerker zu einer straff organisierten „officina“ zusammengeschlossen. Die rigide Struktur des Produktionswe- sens, kombiniert mit den innovativsten und kreativsten Entwerfern und Künstlern, führte zu einer bis anhin nicht erreichten Hochblüte. Im Bemü- hen, die Bildkunst nachzuahmen, entstanden Platten für Prunktische und Kabinette von höchster Qualität. Im Laufe des 18. Jahrhunderts fertigten arrivierte Maler wie G. Zocchi spezielle Vorlagen für die Florentiner Werk- stätte und trugen so zum immensen Erfolg dieser Werke bei - man denke an die Platten in den Wiener Palästen und an die 4 grossen Bildplatten des Bernsteinzimmers im Katharinenpalast. Lit.: N.B. Tunze, Bildkunst mit edlen Steinen - Pietre Dure, München 1998; S. 12-15 (allg. Angaben zur Entwicklung der Pietre Dure in Florenz) und Abb. 16-26 (diverse Tischplatten aus Florentiner Werkstätten). CHF 4 000 / 7 000 (€ 3 330 / 5 830) 1373 1374 (1 Paar)

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