Koller - Bücher AUKTION Montag, 15 June 2020, 14.00 Uhr

| 16 Bücher | Literatur des 17. - 19. Jahrhunderts 136 PHYSIOGNOMIE - Lavater, Johann Caspar. Phy- siognomische Fragmente, zur Beförderung der Menschenkenntnis und Menschenliebe. Erster (- Vierter) Versuch in 4 Bänden. Mit 4 gest. Vig- netten, 343 Kupfertafeln und 488 Textkupfern von D. Chodowiecki, J. C. Fuessli, Holzhalb, J. H. Lips, J. E. Haid, J. R. Schellenberg u. a. Leipzig und Winterthur, Weidmanns Erben, Reich, H. Steiner und Companie, 1775-1778. 4°. Mar- morierte Halblederbände d. Z. mit 2 goldgepr. Rückenschildern und etwas Rückenvergoldung (Kapitale lädiert, Rücken stark berieben und be stossen, Rückenschilder teils nur fragmenta- risch erhalten, Bd. IV Rücken gelöst, Innenge- lenke angeplatzt - zu restaurieren). Schulte-Strathaus, 106, 77a - Weigelt/L., 274.1- 4 - Rümann 603 - Goedeke IV, 262, 31a - Lon- champ 1759 - Engelmann 107, 112-116, 123, 124, 126, 127, 143, 144, 146 u. Bauer 192-203, 205, 233 (Chodowiecki) - Tanner 843 (Schellen- berg). - Erste deutsche Ausgabe der berühmten Physiognomie. Nur in kleiner Auflage von 750 Expl. gedruckt. Bedeutend ist der Anteil Go- ethes, der an der Redaktion des Gesamtwerkes beteiligt war und 32 Textbeiträge beisteuerte. Ein grosser Teil der Kupfer wurde von Lips und Schellenberg gestochen; Chodowiecki lieferte 81 Kupfer, davon 13 von ihm selbst gestochen. Unter den zahlreichen Portraits berühmter Persönlichkeiten interessieren besonders 7 Bildnisse von Goethe (vgl. Schulte-Strathaus, Bildnisse Goethes, 1910 S. 7-10). - Bindung Bd. 1 angeplatzt. Stellenweise etwas fingerfleckig oder schwach stockfleckig, wenige Tafeln stär- ker. Insgesamt jedoch sehr sauberes Exemplar. Vereinzelte Tafeln später eingehängt und an den Rändern ergänzt. Die Tafel mit den Portraits von Erasmus mit Randeinriss (ca. 3 cm; ausserhalb der Darstellung). - Schöner breitrandiger Druck. CHF 2 500 / 4 000 (€ 2 310 / 3 700) 137 Wagner, Richard - Wolfram von Eschenbach. Parzival u. Titurel. Rittergedichte. Uebersetzt und erläutert von K. Simrock. 2 Bde. Stuttgart und Tübingen, Cotta, 1842. 8°. [2] Bll., 515 S.; [2] Bll., 489 S., [2] Bll. Leinenbände d. Z. mit gold- gepr. Rückentiteln (Rücken aufgehellt, 1 Gelenk angeplatzt). Goedeke II, 94. - Erste Ausgabe dieser Überset- zung. - Exemplar mit sehr spezieller Provenienz: Auf den fliegenden Vorsätzen jeweils gestem- pelt "Franz Brockhaus", darunter von zeitgenös- sischer (dessen?) Hand vermerkt: "Aus Richard Wagners Bibliothek." - Als Wagner 1849 wegen seiner Beteiligung an der Revolution in Dresden fliehen musste, überliess er seine Bibliothek demVerleger Heinrich Brockhaus, seinem Schwager, als Pfand für ein Darlehen von 500 Talern mit der Bitte, sie unverändert aufzu- bewahren, weil er sie später wieder auslösen wollte. 1873 überließ er sie dem Schwager endgültig, als Ausgleich für das nie zurückge- zahlte Darlehen. Nach Kriegsverlusten gelangte dieser Bestand zumwestdeutschen Verlagssitz von Brockhaus in Wiesbaden und bildete die Grundlage für den von Curt von Westernhagen publizierten Katalog: Richard Wagners Dresde- ner Bibliothek 1842-1849. Neue Dokumente zur Geschichte seines Schaffens, Wiesbaden 1966. - Offenbar waren jedoch bereits zu einem früheren Zeitpunkt Einzelbände aus dieser Bibliothek an andere Mitglieder der Familie Brockhaus gelangt - so die vorliegende Ausga- be. - Etwas stockfleckig in den Rändern. CHF 300 / 500 (€ 280 / 460) 136 136

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