Koller Bücher AUKTION Mittwoch, 29. September 2021, 14 Uhr

| 113 seine Situation nach dem gegen ihn ergangenen erstinstanzlichen Urteil wegen Homosexualität ein und entschuldigt sich für langes Schweigen: „Es ist meinem freiwillig mir auferlegtemZwang zufolge geschehen, dass ich Ihnen nie eine Zeile schrieb, noch überhaupt irgendwo hin eine schriftliche Aussprache suchte. Was sollte ich mich u. meine aufrichtigen Freunde quälen !“ Die Briefkarten teils als kurze Antworten auf einer Visitenkarte Maggs, mit dessen vorhergehender eigenhändiger Mitteilung. Die Freundschaft zu J. Magg erstreckte sich auch auf dessen Bruder, den Bildhauer Alfons Magg, der Federer modelliert hat. - Am Ende dabei eigenhändiger Brief von E. Korrodi auf Papier der NZZ, datiert 4.5.1928 an Magg mit der Bitte um dessen Erinnerungen an Federer für die literarische Beilage am 19. d.M. - Teils etwas gebräunt und braunfleckig, partiell knitterspruig, insgesamt gut. - Beigegeben ca. 30 Titel Primär- und Se- kundärliteratur zu Federer. Mit deutlichen Lese- und Bearbeitungsspuren. CHF 4 000 / 6 000 (€ 3 700 / 5 560) 527* Freud, Sigmund, Begründer der Psychoanalyse (1856-1939). Eigenhändige sechszeilige Nach- richt auf fremder Visitenkarte. Mit eigenhändig beschriftetemOriginal-Umschlag. Ohne Ort (Wien), 2.1.(19)09. 50 x 103 mm. Umschlag 64 x 109 mm (dezent gebräunt und angestaubt). Gerichtet an Paul Federn, Assistent an der Inneren medizinischen Abteilung des Allgemei- nen Krankenhaus, Wien Wollzeile 28, auf dessen Visitenkarte die Nachricht verfasst wurde. Kurze Notiz zu einem 28jährige Patienten („kaum ein Coitusversuch“) , der zu Dr. Steiner soll. Freud bittet um entsprechende Zeit für den Patien- ten. Federn (1871-1950) war einer von Freuds ersten Schülern. - Insgesamt gut erhalten. CHF 4 500 / 5 500 (€ 4 170 / 5 090) 526 526 527

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