Koller Bücher AUKTION Mittwoch, 29. September 2021, 14 Uhr

| 4 Bücher | Helvetica 107* GRAUBÜNDEN - Guler von Weineck, Johann. Raetia: Das ist, Aussführliche und wahrhaffte Beschreibung Der dreyen Loblichen Grawen Bündten un[d] anderer Retischen völcker. Mit breiter figürlicher Titelbordüre, 5 (1 mehrfach gefalt.) doppelblattgr. Kupferstichkarten, 5 doppelblattgr. Stammtafeln und zahlr. Text- holzschnitten sowie Druckermarke am Schluss. [Zürich, Johann Rudolf Wolff, 1616]. Folio. [4] (st. 7), 225 Bll., [1] w., [7] (st. 14) Bll. Pergament im Stil der Zeit mit hs. Rückentitel (VDeckel etwas verzogen, leicht fleckig, Rücken etwas gebräunt, schwach bestossen). VD17 3:004397C - Barth 20316 - Lonchamp 1353 - Wäber 327 - Haller IV, 814 - Feller/ Bonjour 387. - Erste Ausgabe. - Es fehlt die Dedicatio, das gest. Portrait Gulers, die Ge- samtkarte der Schweiz, der Wappenkupfer und 7 Blatt Register. - Die erste deutschsprachige Chronik Graubündens. Der Autor Johann Guler von Weineck (1562-1637) entstammte einem vornehmen Davoser Geschlecht, studierte in Chur, Zürich und Basel und wurde mit kaum 20 Jahren Landschreiber des Zehngerichtenbun- des. Seine Weltläufigkeit äusserte sich in seinem aussenpolitischen Interesse für Venezianer und Franzosen, was auch in der Widmung seiner „Rätia“ an Ludwig XIII. zumAusdruck kommt. Die historisch-topographische Schilderung Graubündens stellt zugleich das bedeutendste Druckwerk der Offizin Wolf, der Nachfolgerin Froschauers, dar. Besonders eindrucksvoll auch die doppelblattgrossen Karten des Zolliker Pfarrers und Mathematikers M. Hirzgartner (vgl. Blumer 85). - Die schöne Titelbordüre oben und unten mit 2 kleinen Ansichten von Augsburg und Chur. - Etwas gebräunt und stockfleckig, leicht feuchtrandig, stellenweise tintenfleckig, letzte Blatt mit Fehlstellen und Ausrissen (Textverlust), letztes Blatt auf Japan aufgezogen. - Prove- nienz: hs. Besitzvermerk auf gest. Titel von Hieronymus Dietegen v. Salis-Seewis (1632- 1705), Exlibris des Schweizer Architekten Fritz Stehlin (1861–1923), einige hs. Besitzvermerke von alter Hand auf Vorsatz und gest. Titel. CHF 400 / 700 (€ 370 / 650) 108* - Huber, C[aspar]. Album von St. Moritz in Ober- engadin Ct. Graubünden. Mit gest. kolor. Titel u. kolor. Vignette, 12 kolorierten und montierten Aquatinta-Tafeln und 4 kolor. Vignetten (davon 3 auf 1 Tafel) sowie 1 lithogr. Übersichts-Karte. Zürich, H. Füessli & Comp., um 1860. Quer-Folio. 16 S. Roter Original-Leinenband mit goldgepr. Deckeltitel und Bordüren (sauber restauriert, Deckel leicht fleckig). Barth 20542 - Weber, 207, 204. - Mit den sehr schön kolorierten Ansichten von St. Moritz (3), Morteratsch-Gletscher, Pontresina, Samaden (2), Sils, Bernina-Pass etc. - Der Textteil mit separatemTitelblatt und Druckvermerk David Bürkli, Zürich. - Vorsätze erneuert, 1 Träger- karton etwas fleckig, ebenso das Blatt mit den 3 Vignetten. Die Karte mit hinterlegtem Randeinriss. CHF 1 200 / 1 800 (€ 1 110 / 1 670) 109 Locher, [Johann Emanuel]. Recueil de por- traits et costumes suisses les plus élégants, usités dans les 22 cantons accompagné d‘un supplément. Mit 32 montierten, gouachierten Trachtenkupfern. Bern u. Basel, J. P. Lamy, [um 1820]. 4°. [2] Bll., Tafeln jeweils mit 1 Bl. Erläute- rung. Grüner Original-Pappband mit goldgepr. Deckelschild und Deckelbordüre sowie dreiseit. Goldschnitt (Ecken und Kapitale bestossen, Rücken mit Fehlstellen im Bezug, Deckel leicht aufgebogen). Vgl. Lipperheide Ga 30 - Colas 872 - Hiler 240 (geben jeweils nur 30 Tafeln an) - Nicht bei Lonchamp. - Eines der schönsten und gesuch- testen Trachtenwerke der Schweiz, gemeinhin (und wohl fälschlich) Gottfried Locher zuge- schrieben. - Die Tafeln, jeweils im Format von ca. 21,5 x 17 cm, auf braunen Trägerkartons mit schwarzen Umrahmungslinien montiert und mit Schutzhemdchen versehen. Das Begleitblatt stellt die jeweilige Tracht sowie ihre Trägerin namentlich vor - es sind dies 22 Damen für die Kantone sowie 10 zusätzliche als Supplement. - Text leicht gebräunt und stellenweise gering fingerfleckig. Die Tafeln im oberen Bildbereich teils minim fleckig bzw. gewellt, ansonsten sehr schönes Exemplar. - Gest. allegorische Verlags- werbung von J. P. Lamy auf Spiegel montiert. CHF 2 000 / 3 000 (€ 1 850 / 2 780) 108

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