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CASTELLO, VALERIO(1624 Genua 1659)
Anbetung der Hirten.
Öl auf Leinwand.
135 x 185 cm.
Provenienz:
- Kunsthandel Patrick Mathiessen, London,
1977.
- Europäische Privatsammlung.
Literatur:
- Gavazza, Ezia / Lamera, Federica / Magnani,
Lauro: La pittura in Liguria, Il secondo Seicen-
to, Genua 1990, S. 282, Abb. Nr. 344.
- Manzitti, Camillo: Valerio Castello (nuova
edizione aggiornata), Torino 2008, Kat. Nr.
164, S. 168, Abb. Nr. XI.
- Ausst. Kat. Valerio Castello 1624-1659. Genio
Moderno, 15.2.-15.6.2008, Museo di Palazzo
Reale e Teatro del Falcone, Genua, Kat. Nr.
73, S. 222.
Ausstellungen:
- Paintings by old masters, 26.11.-19.12.1975,
Sommerville & Simpson LTD, London, Nr. 1.
- Valerio Castello 1624-1659. Genio Moderno,
15.2.-15.6.2008, Museo di Palazzo Reale e
Teatro del Falcone, Genua, Nr. 73.
Das hier angebotene Gemälde, dessen Entste-
hung Camillo Manzitti in die Mitte der 1650er
Jahre datiert, ist ein charakteristisches Werk
des ligurischen Malers Valerio Castello. Sowohl
die perfekt ausgeglichene Komposition mit
der Madonna in der Mitte, welche von den
Hirten, zwei Engeln, Joseph und dem Kind,
die kreisförmig um sie herum angeordnet sind,
umgeben wird, wie auch die sanfte Farbpalette
und die zahlreichen Details in der Ausführung
sind typisch für das ausgereifte Spätwerk des
barocken Meisters.
Einige Details, wie der Blätterkranz am Hin-
terkopf des Hirten und die Art, wie sich das
Jesuskind am Mund berührt, erinnern an die
ca. 10 Jahre früher entstandenen Anbetung der
Hirten von Giovanni Benedetto Castiglione
(1609-1664), welche sich in der Kirche von San
Luca in Genua befindet (1645, Öl auf Leinwand,
398 x 218 cm) und Valerio Castello für unser
Gemälde sicherlich inspiriert haben mag.
Valerio Castello, der jüngste Sohn des Malers
Bernardo Castello (1557-1629), lernte das Ma-
lerhandwerk bei Domenico Fiasella (1589-1669)
und Giovanni Andrea de Ferrari (1598-1669) und
war hauptsächlich in seiner Heimatstadt Genua
tätig. Sein Malstil ist vom Oeuvre Anthony
van Dycks (1599-1641) und Peter Paul Rubens‘
(1577-1640) geprägt, welche beide zu Beginn des
17. Jahrhunderts für einige Jahre in Genua tätig
waren. Um 1640-1645 reiste Valerio Castello
nach Mailand und Parma und bewunderte dort
die Werke von Camillo Procaccini (1551-1629)
und Parmigianino (1503-1540), die prägend für
seinen weiteren Stil waren. Zurück in Genua
malte er zahlreiche Schlachten- und Histori-
enszenen und war in seinem kurzen Leben sehr
produktiv.
CHF 180 000 / 250 000
(€ 166 700 / 231 500)
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