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Procopius Caesarensis. Anekdota. Arcana his-

toria, qui est liber nonus historiarum. Mit gest.

Titelvignette u. 8 Textkupfern. Lyon, Jullieron

für Brugiotti, 1623. Folio. [6] Bll., XXIII, 135,

142 [recte: 140] S., [10] Bll. Flex. Pgt. d. Z. mit

hs. Rückentitel (stärker fleckig).

Brunet IV, 897 - Ebert 17998 - Hoffmann

III, 298 - Schweiger I, 277. - Erste Ausgabe.

- Zweispaltiger Druck mit griechisch-lateini-

schem Paralleltext. Der zweite Teil enthält den

Kommentar von N. Alemannus. Die berühmte

Skandalgeschichte des byzantinischen Kaiser-

paares Justinian und Theodora, deren ver-

schwenderischen Lebensstil Prokop schonungs-

los anprangert. "Möglicherweise kursierte das

Werk anonym in oppositionellen Kreisen des

Militärs und des Senats; erst im 10. Jahrhundert

scheint es einer breiteren Öffentlichkeit bekannt

gewesen zu sein" (Lexikon d. antiken christl. Lit.

593). - Flieg. Vorsätze entfernt, etwas gebräunt

u. stellenweise leicht feuchtrandig, ca. 12 Bll.

im zweiten Teil mit Wurmspuren u. leichten

Buchstabenverlusten; Titel mit alten Marginali-

en u. Besitzvermerk. - 2 gest. Wappen-Exlibris

auf Spiegel.

CHF 200 / 300

(€ 190 / 280)

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REFORMATION - Melanchthon, Philipp. An-

weisung in die warhafftig haylig geschrifft gottes,

allen Christglaubigen menschen ser dienstlich,

Durch Georgium Spalatinum geteütscht. Mit

Holzschnitt-Titelbordüre und Druckermarke am

Schluss. Augsburg, Sigmund Grimm, 1523. Kl.-

4°. CLIX, [1] Bl. Alt restaurierter Lederband

unter Verwendung blindgepr. Decken d. Z. (etw.

berieben, Verschluss-Spangen entfernt).

VD16 M 3604 - BM STC German 609 - Claus,

Melanchthon-Bibliographie 1523.4 - Kuczynski

172.16 - Pegg 3057. - Deutsche Übersetzung der

ersten überarbeiteten Fassung der "Loci com-

munes", der ersten ausgearbeiteten Dogmatik

der Reformation. Die lateinische Erstausgabe

erschien 1521. - "Anstelle eines Kommentars zu

einem oder mehreren biblischen Büchern wurde

hier eine systematische Zusammenfassung der

reformatorischen Verkündigung und Lehre

auf betont biblischer Grundlage geboten." (M.

Greschat, Melanchthon, Gütersloh 2010, S.

38f.). - Das Werk wurde vielfach nachgedruckt,

Melanchthon selbst überarbeitete den Text

mehrmals und publizierte schliesslich 1553 auch

eine eigene deutsche Übersetzung. - Gutes

Exemplar. - Exlibris.

CHF 1 000 / 1 500

(€ 930 / 1 390)

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Rysicheus, Dietrich. In laudem sancti Hyuonis

Oratio. Mit grossem Titelholzschnitt u. altkolo-

riertem Wappenholzschnitt (Haus Wittelsbach)

am Schluss. Augsburg, Johann Otmar für Johann

Rynmann, 1502. 4°. [7] Bll. HPgt. um 1900.

VD16 R 4014 - Graesse VI, 100 - Panzer VI,

132 - Nicht bei Adams. - Der an der Universität

Ingolstadt und beim Reichskammergericht tätige

Jurist Dietrich Reisach (gest. 1523) veröffentlich-

te nur drei humanistische Reden, die er jeweils

Herzog Georg dem Reichen von Bayern-Lands-

hut widmete, der ihn daraufhin auch wunsch-

gemäss zu seinem Rat ernannte. "Die Rede auf

den hl. Ivo Helory (gest. 1303), den Patron der

Ingolstädter Juristenfakultät, die R. am 19. Mai

1502, dem Festtag Ivos, in Ingolstadt vor der

versammelten Universität hielt, folgt in ihrem

Aufbau nach weitschweifigem Exordium sehr

einfach der Biographie des Heiligen. [...] Die

ausgearbeitete, sicherlich nicht in gleicher Form

gehaltene Preisrede prunkt mit humanistischem

Wissen, für dessen selbstgefällige Präsentation

sie keine Verbrämung, keine Digression scheut.

Neben Stichwörtern zum Inhalt füllen Namen

beigezogener antiker Autoritäten die äusseren

Ränder der Folioseiten, so viel sich dort unter-

bringen liess." (Worstbrock, F. J.: Art. Reisach

(Rey-, -sacher, -schach, Ryszich, Ries, Risch;

Rysicheus), Dietrich. - In: Deutscher Humanis-

mus 1480-1520. Verfasserlexikon Tl. 2 (2013)

Sp. 543 f.). - Der grosse Titelholzschnitt ist ein

Wiederabdruck des zuerst 1497 in Brunschwigs

"Chirurgia" von Grüninger abgedruckten Acci-

pies-Holzschnitts, der den unter einem reich ge-

schnitzten Baldachin sitzenden Lehrer am Pult

zeigt, vor ihm stehen vier Schüler. - Durchge-

hend kl. Wurmlöchlein mit winzigen Bild- oder

Buchstabenverlusten. Schwache Fingerspuren,

sonst wohlerhaltenes Exemplar des seltenen

Druckes. - Exlibris auf Spiegel.

CHF 1 400 / 2 000

(€ 1 300 / 1 850)

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