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Möbel & Antiquitäten |

Möbel, Uhren, Tapisserien, Bronzen, Sakrale Skulpturen

| 46

1077*

1 PAAR APPLIKEN "AUX PERSONNAGES",

spätes Louis XV, nach

Entwürfen von G.M. OPPENORDT (Gilles Marie Oppenordt,

1672-1742), Paris 19. Jh.

Bronze matt- und glanzvergoldet. Figurale Wandplatte mit Blumen und

Blättern sowie 2 markant geschweiften Lichtarmen mit blätterförmigen

Tropftellern und vasenförmigen Tüllen. Elektrifiziert. H 50 cm.

Provenienz: Aus einer französischen Sammlung.

CHF 3 000 / 5 000

(€ 2 800 / 4 600)

1078*

GRÜNE HORNPENDULE MIT SOCKEL,

Louis XV, das Zifferblatt

und das Werk sign. SIMON FESTEAU A PARIS (Simon François Feste-

au, Meister 1750), Paris um 1750.

Holz allseitig fein mit grünem Horn eingelegt. Geschweiftes Gehäuse mit

Kartuschenaufsatz auf sich nach unten markant verjüngendem Sockel.

Reliefiertes Bronzezifferblatt mit 25 Emailkartuschen für römische Stun-

denzahlen. Spindelwerk und ½-Stundenschlag auf Glocke. Reiche, ver-

goldete Bronzebeschläge und -applikationen in Form von Blüten, Blättern

und Rocaillen. Zu revidieren. 52x19x131 cm.

CHF 12 000 / 18 000

(€ 11 100 / 16 700)

1079

PRUNK-KOMMODE,

Régence, sign. E. CLAVEL (Etienne Clavel,

Meister nach 1739), Paris um 1740/50.

Rosenholz, Palisander und Veilchenholz gefriest sowie mit Diamantspitz

und geschweiften Reserven eingelegt. Geschweifter, trapezförmiger Kor-

pus mit markant vorstehenden, vorderen Eckstollen auf wellig ausgeschnit-

tener Zarge mit kurzen, geschweiften Beinen. In der Mitte gebauchte

Front mit 3 Schubladen ohne Traverse, die oberste zweigeteilt. Ausseror-

dentlich feine, matt- und glanzvergoldete Bronzebeschläge und -sabots.

Profilierte "Brèche d'Alep"-Platte. 147x68x92 cm.

Provenienz:

- Auktion Sotheby's London, 30.4.1965 (Katalognr. 177).

- Sammlung Stodel, London.

- Deutscher Privatbesitz, Ascona.

- Auktion Koller Zürich, 15.3.2000 (Katalognr. 1556).

- Englischer Besitz.

- Auktion Koller Zürich, 22.6.2010 (Katalognr. 1177).

- Privatbesitz, Schweiz.

Die Werke von J. Nicolay und P. Kjellberg enthalten keine Angaben über

E. Clavel, allerdings weisen neuere Forschungen auf eine bedeutende

Tätigkeit als Ebenist hin. Clavel, "maître menuisier en bâtiment", stammte

aus einer wohlhabenden Pariser Familie. 1776 wurde er in Quellen als

"ancien maître ébéniste" erwähnt, was seinen Rückzug aus den Geschäften

dokumentiert.

Die hier angebotene Kommode erinnert sowohl in der Formgebung wie

auch in der feinen Marketerie und dem Bronzezierat an Werke von E.

Doriat (Etienne Doriat, ca. 1675 Paris 1732). Er benutzte Palisander und

markettierte seine Kommoden mit Diamantspitzen, geschweiften Reserven

und Filets. Zudem entwickelte er eine eigene Formensprache, welche die

bis anhin bekannte, schwerfällig wirkende "commode en tombeau" ablöste

und mit der höher angesetzten Schweifung der Eckstollen eine ganz neue,

elegantere und zugleich leichtere Form fand. Die Seltenheit der Arbeiten

von Clavel zeigte sich auch im Kunsthandel. Es ist lediglich bekannt, dass

ein Prunkschrank mit analogen Bronzen von E. Clavel aus der Sammlung

Alexander bei Christie's New York am 30.4.1999 (Katalognr. 145) verkauft

wurde.

CHF 18 000 / 28 000

(€ 16 700 / 25 900)

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