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Möbel & Antiquitäten |

Möbel, Uhren, Tapisserien, Bronzen, Sakrale Skulpturen

| 50

1085*

1 PAAR FAUTEUILS "A LA REINE",

Louis XV, mit Sign. J. AVISSE

(Jean Avisse, Meister 1745), Paris um 1755.

Buche mouluriert sowie fein beschnitzt mit Blumen, Blättern, Kartuschen

und Zierfries sowie vergoldet. Geschweifter, trapezförmiger Sitz auf wellig

ausgeschnittener Zarge mit geschweiften Beinen. Flache, jochförmig

abschliessende Rückenlehne mit gepolsterten Armlehnen auf geschweif-

ten -stützen. Goldgelber Seidenbezug mit bunten Blumen und Blättern.

Sitzkissen. Vergoldung restauriert. 65x49x46x92 cm.

Provenienz: Aus französischem Besitz.

J. Avisse war mit Marie-Anne Gourdin aus der berühmten Sitzmöbelher-

steller-Dynastie verheiratet und als eines der grössten Talente seiner Zunft

bekannt. Er belieferte den Pariser Hochadel, vor allem dank der Vermitt-

lung der "marchands-merciers" und arbeitete mit den besten "sculpteurs"

zusammen, wie z.B. mit P. Rousseau, C. Vinache und N. Heurtaut, was

die ausserordentlich feinen und kostbaren Schnitzereien erklärt, die seine

Produktion auszeichnen.

Lit.: P. Kjellberg, Le mobilier français du XVIIIe siècle, Paris 1989; S.

31-38 (biogr. Angaben). D. Ledoux-Lebard, Le mobilier français du XIXe

siècle, Paris 1989; S. 34 (biogr. Angaben). J. Nicolay, L'art et la manière

des maîtres ébénistes français au XVIIIe siècle, Paris 1976; I, S. 17 (biogr.

Angaben).

CHF 10 000 / 15 000

(€ 9 300 / 13 900)

1086*

GUERIDON "A FLEURS",

sog. "table à écrire", Louis XV, mit unvoll-

ständiger Sign. RVLC (Roger Van der Cruse, Meister 1755), Innungsstem-

pel, Paris, 18. Jh.

Rosenholz und Palisander gefriest sowie teils mit "bois de bout" eingelegt;

Blumen, Blätter, Filets, Reserven und Zierfries. Geschweiftes, rechtecki-

ges, wenig vorstehendes und in profiliertem Messingstab gefasstes Blatt

auf wellig ausgeschnittener Zarge mit geschweiften, durch Zwischentablar

verbundenen Beinen. Front mit lederbezogenem Auszugstablar, seitlich

1 Schublade mit Fächern für die Schreibutensilien. Ergänzte, vergoldete

Bronzebeschläge und -sabots. Restaurationen und Ergänzungen.

41x32x68 cm.

Provenienz: Aus französischem Besitz.

Das "modello" des hier angebotenen Guéridons gehört zu den mehrfach

ausgeführten Kleinmöbeln des B. van Risenburgh. Zwei analoge Guéri-

dons waren Bestand der Sammlung Patino und wurden am 1.11.1986 (

Katalognr. 107 und 108) bei Sotheby's New York verkauft. Zwei weitere

waren Bestand der Sammlungen A. Riahi und wurden bei Christie's

New York am 2.12.2000 (Katalognr. 13 und 14) verkauft. Ein analoges

Kleinmöbel ist Bestand der Wrightsman Collection in den USA. Weitere,

nahezu identische Guéridons wurden 1961 im Palais Galliéra (Katalognr. 99

und 100) verkauft. Im 1756 gemalten Portrait der Marquise de Pompadour

von F. Boucher (heute Alte Pinakothek, München) ist rechts von ihr das

identische Modell dargestellt.

Lit.: P. Kjellberg, Le mobilier français du XVIIIe siècle, Paris 1989; S.

128-142 (biogr. Angaben). J.N. Ronfort/J.D. Augarde/B. Langer, Nou-

veaux Aspects de la Vie et de l'Oeuvre de Bernard (II) Vanrisamburgh, in:

Estampille/L'Objet d'Art 290 (1995); S. 29-52. A. Pradère, Die Kunst des

französischen Möbels, München o.J.; S. 183-199 (biogr. Angaben). F.J.B:

Watson, The Wrightsman Collection, New York 1966; I, S. 252 (das oben

erwähnte Guéridon).

CHF 28 000 / 48 000

(€ 25 900 / 44 400)

1085