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PostWar & Contemporary

3482

SYLVIE FLEURY

(Genf 1961 - lebt und arbeitet in Genf)

First Spaceship on Venus. 1995.

Verzinktes Stahlblech und Stahl.

Höhe 218 cm.

Leichte Rost- sowie Korrosionsspuren.

Sylvie Fleury, 1961 in Genf geboren, ist

Objekt-, Installations- und Performance-

künstlerin. Seit den 1990ern hat sie mit

Objekten und Installationen von Luxus-

gütern wie Kosmetik und Mode auf sich

aufmerksam gemacht. Diese Werke wie

„C’est la Vie!“ von 1990, ihre Shopping

Bags, wo eine Vielzahl von Einkaufstaschen

von Luxusmarken wie Chanel auf dem

Boden stehen, weisen auf das heutige

Konsumverhalten und die starke Aura und

Macht dieser allgegenwärtigen Marken hin.

Auch sehen viele darin eine Kritik oder zu-

mindest einen Vergleich mit demmoder-

nen Konsumverhalten in der Kunst. Auch

hier „konsumiert“ manch neuer Sammler

Kunst wie ein Luxusgut, und Galerien be-

reiten sich bereits nach der Vernissage auf

eine neue Ausstellung vor. Kunst wird, wie

auch die neusten Trends der Mode, schnell

konsumiert und rasant geändert. Doch

übt Fleury nicht direkt Kritik an diesem

Ablauf, sondern stellt denselben eher als

Tatsache und Realität in den Raum. Es ist

dem Betrachter überlassen, sich kritische

Gedanken darüber zu machen.

Auch bringt sie durch ihre Werke etwas

sehr Weibliches in die männerdominierte

Kunstszene. Viele ihrer Stücke bestehen

aus typisch männlichen Objekten wie Au-

tos, Motoren und Raketen, die Fleury aber

in ein Material oder eine Farbe kleidet, die

sehr weiblich ist. So entstehen fellüberzo-

gene oder hoch polierte Spaceships in den

Farben der neusten Kosmetikkollektionen

oder etwa goldene Hochglanzmotoren

und Pneus.

Unser Spaceship, aus Stahl und verzink-

tem Stahlblech, welches eine schimmern-

de, polierte Oberfläche bietet, liefert ein

schönes Beispiel für Fleurys Spiel mit

traditionell maskulinen Gegenständen.

Darüber hinaus bietet es Anlass für Refle-

xionen rund um kosmische Entgrenzung,

das Weltall und die Spannungen zwischen

Technik und Glaubensshäre - ein weiteres

wichtiges Thema ihres Werkes.

CHF 15 000 / 25 000

(€ 13 890 / 23 150)