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Schweizer Kunst

3094* VALLOTTON, FELIX

(Lausanne 1865 - 1925 Paris)

Vase vert et bol blanc. 1919.

Öl auf Leinwand.

Unten rechts signiert und datiert: F. VAL-

LOTTON 19.

49 x 47,5 cm.

Provenienz:

- Sammlung Gustave August und Ida

Hahnloser-Hoz, Zürich, 1920.

- Privatsammlung Zürich.

- Galerie Vallotton, Lausanne, 1963, Nr.

9682 (verso Etikette).

- Sammlung André Dunoyer, de Segonzac,

Paris, 1964.

- Galerie Vallotton, Lausanne, 1978, Nr.

70854 (verso Etikette).

- Schweizer Privatsammlung, seit 1978.

Ausstellung:

- Zürich, 20.1.-20.2.1920, Exposition

Félix Vallotton, Galerie Bernheim-Jeune,

Zürich, Nr. 32.

- Winterthur, 9.5.-13.6.1926, Gedächtnis-

Ausstellung Félix Vallotton, Winterthur,

Kunstmuseum, Nr. 36.

Literatur:

- LRZ Nr. 1230.

- Ducrey, Marina: Félix Vallotton (1865-

1925) - L’œuvre peint - catalogue raison-

né, Zürich und Lausanne 2005, Bd. III, S.

709, Nr. 1296 (mit Abb. Nr. 1296).

Dieses in seiner Farbenpracht eindrucks-

volle Stillleben besticht in vielerlei Hinsicht.

Die Farben Rosa und Rot verschmelzen

förmlich ineinander. Ihnen wird lediglich

durch die grünlich schimmernde Vase und

durch einige grüne Blätter im Blumenge-

steck ein Kontrast entgegengesetzt.

Die dezent gemusterte Tischdecke bildet

einen ruhigen Vorder- und Untergrund.

Auf demTisch platziert Vallotton eine

weisse Porzellanschale mit einem kleinen

Sprung neben einer grünen Vase mit

einem natürlichen Gesteck aus in voller

Pracht blühenden Rosen und Astern,

welche das Bild fast bis zu seinen Rändern

ausfüllen.

Eine Besonderheit bildet die Tapete „Jouy

Rose“ imHintergrund. Die „Toile-de-Jouy“

ist benannt nach seinemHerstellungsort

Jouy-en-Josas in Frankreich. Dieser be-

sondere Stoff zeichnet sich durch filigrane

künstlerische Druckdessins mit Blumen-

musterungen und Putti aus. Vallotton

verweist explizit auf den „Jouy rose“ in

seinem Livre de raison. (Vgl. Livre de raison

LRZ 1230, siehe Ducrey Nr. 1296, S. 709.

3. Band).

Vallotton verleiht dem Stillleben zusätz-

licheTiefe durch den doppelten Schat-

tenwurf von Schale und Vase und lässt

den Betrachter zudem einen Blick auf den

hölzernen Tisch erhaschen, der diesem

mächtigen Farbspiel einen realistischen

Boden verleiht.

CHF 125 000 / 150 000

(€ 115 740 / 138 890)