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Schweizer Kunst
3101 GIACOMETTI, GIOVANNI(Stampa 1868 - 1933 Glion)
Winterlandschaft bei Maloja. 1928.
Öl auf Leinwand.
Unten links monogrammiert: GG. Verso
signiert, bezeichnet und datiert: Giovni
Giacometti. Maloja. 1928.
37,5 x 45 cm.
Provenienz:
- Marie Steiner Kunsthandlung, St. Moritz
(vero gestempelt auf dem Keilrahmen).
- Schweizer Privatsammlung.
Ausstellung:
Chur, 15.4.-13.5.1934, Giovanni Giaco-
metti - Gedächtnisausstellung, Bündner
Kunsthaus, Nr. 103.
Literatur:
Müller, Paul und Radlach, Viola: Giovanni
Giacometti - Werkkatalog der Gemälde,
Zürich 1997, Bd. II, S. 520, Nr. 1928.23 (mit
Abb. S. 521).
Die Landschaftsgemälde von Giovanni
Giacometti erinnern an eindrucksvolle
Spaziergänge. Der blaue Winterhimmel
steht hier in einem klaren Kontrast zur
schneebedeckten Landschaft und lässt
den Blick über die Dächer der Chalets bis
hin zu den Berggipfeln schweifen.
Aus Aufzeichnungen des Züricher Malers
Adolf Mohler (1893-1962) erhalten wir
einen kurzen Einblick in Giacomettis Wahr-
nehmung hinsichtlich seiner Empfindung
von Raum und Zeit – den wesentlichen
Einflussfaktoren in Giacomettis Werk.
„Er (Giacometti) wiederholte oft mit Nach-
druck: Nicht das eigene Denken aus dem
kleinen menschlichen Verstand heraus,
sondern das Sehen, als Anpassung an die
grosse Natur, das Empfinden und Erfüllt-
sein von demGesehenen, das mache den
Künstler. Das Können sei nicht Selbst-
zweck, es müsse dazu dienen, unserer
Bewunderung der Schöpfung und ihrer
Erscheinungen Ausdruck zu geben. (…)
Der Künstler gebe ja nicht eine trockene
Kopie der Wirklichkeit, sondern etwas
Subjektives, einen Eindruck, ein Erlebnis,
eine Vision.“. (Schwarz, Dieter: Giovanni
Giacometti – Leben und Werk In: Müller,
Paul und Radlach, Viola: Giovanni Giaco-
metti - Werkkatalog der Gemälde, Zürich
1997, Bd. 1, S. 174).
CHF 200 000 / 300 000
(€ 185 190 / 277 780)