

(1601 Antwerpen 1678) (1575 Antwerpen 1632)
Schlafende Diana und Nymphen, von Satyrn
belauscht.
Öl auf Kupfer.
31 x 40 cm.
Provenienz:
Europäische Privatsammlung.
Das Gemälde ist im RKD, Den Haag, als eine
eigenhändige Arbeit von Jan Brueghel d. J. und
Hendrick van Balen d. Ä. archiviert.
Nach einer erfolgreichen Jagd nach Hasen,
Vögeln und einem Hirsch schlafen Diana und ihr
Gefolge in einem tiefen Schlaf. Während Cupi-
do im Hintergrund links die Jagdhunde ablenkt,
schleichen sich zwei Satyrn an die Göttin und
die Nymphen heran. Rechts im Hintergrund
breitet sich eine weite Waldlandschaft in der für
Brueghel charakteristischen blauen und grünen
Tonalität.
Dieses mythologische Thema war seit der
Renaissance sehr beliebt. Dabei kontrastiert
die Wollust der Satyrn mit der Unschuld der
schlafenden Nymphen. Die allegorisch-eroti-
sche Komponente dieser Szene deutet auf eine
Entstehung als Kabinettstück für den privaten
Gebrauch hin. Wie bei vielen mythologischen
Darstellungen dieser Zeit entstand dieses
Gemälde in Zusammenarbeit zweier Künstler:
Jan Brueghel d. J. für die Landschaft und die
Stilllebenelemente und Hendrick van Balen für
die Figurenstaffage. Zwei weitere Versionen die-
ser Komposition auf Kupfer gleicher Grösse sind
bekannt: Die erste wurde 2008 bei Koller Aukti-
onen verkauft und die zweite befindet sich heute
in der Sammlung des Dayton Art Institutes in
Ohio (siehe Werche, Bettina: Hendrick van
Balen (1575-1632): ein Antwerpener Kabinett-
maler der Rubenszeit, Turnhout 2004, Kat. Nr.
E34, Band I, S. 241, Abb. Band II, S. 510). Wie
häufig, griff Jan d. J. dabei auf einen Prototypen
seines Vaters zurück, welcher sich heute in den
Staatlichen Gemäldesammlungen in Dresden
befindet (Inv. Nr. 925, siehe ebd., Werche 2004,
Kat. Nr. A89, Band I, S. 168-169, Abb. Band II,
S. 377). Aufgrund stilistischer Merkmale kann
das vorliegende Gemälde in die frühen 1630er
Jahre datiert werden.
CHF 40 000 / 60 000
(€ 37 000 / 55 560)
Gemälde Alter Meister
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