

„Denn viel verlöre das Leben von seinem Glanz ohne das
Herzklopfen beim Anblick des einen, einzigen, allerletzten
Stückes, das einem gerade noch gefehlt hat!“
Marie-Theres Schmitz-Eichhoff
Mit grosser Begeisterung für lebenslustige, barocke Festkultur und dem Wissensschatz einer promovierten Kunsthistorike-
rin, schuf Marie-Theres Schmitz-Eichhoff im Kölner Anwesen der Unternehmerfamilie ein charmantes Gesamtkunstwerk.
Niederländische Altmeistergemälde und Zeichnungen neben einer grossen Fülle an pittoresken und appetitanregenden
Fayence Schaugerichten, die das lebenslustige und geniesserische Leben der Barockzeit mit viel Sinn für Humor widerspie-
geln, verstand sie gekonnt in ihrem Haus zu präsentieren.
Schon in Jungmädchenjahren durfte sie ein bekanntes Kölner Sammlerehepaar, Werner und Juliane Lindgens, bei Altmeis-
ter-Auktionen vertreten, wofür sie sogar von der Schule fernbleiben konnte!
In späteren Jahren war es ihr Ehemann, der sie auf so manche abenteuerliche Fahrt zu einem niederländischen Aukti-
onshaus, bei Eis und Schnee begleitete und sie jeweils zur sorgfältigen Prüfung der Kunstwerke anregte. Am Ende aller
Forschung stand jedoch immer die Begeisterung für die Materie: „Es gehört Mut dazu! Manches wird verworfen, anderes
aufgewertet, Höhen und Tiefen werden durchwandert im Laufe der langen Monate der Rückfragen und Herkunftsfor-
schungen, die Gemüter erhitzen sich in Diskussionen, und doch kehren zum Schluss Befriedigung und Freude bei allen
Beteiligten ein.“
Enge Verbindungen zu den Kustoden am Wallraf-Richartz-Museum und dem Kunstgewerbemuseum in Köln, die ihr über
die Jahre beratend zu Seite gestanden hatten, führten 1971 zu ihrer ersten Publikation der Sammlung.
1991 erschien dann der Katalog ihrer Fayencesammlung in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Erich Köllmann und Dr. Gisela
Reineking-von Bock (Kunstgewerbemuseum Köln), später ergänzt mit Neuerwerbungen in den Jahren 1999 und 2006.
1999 rückte die Fayencesammlung ins Licht der Öffentlichkeit. Mit der Ausstellung „Fayence aus Europa. Kölner Sammler
stellen aus“ im Museum für Angewandte Kunst in Köln, konnte sich die Sammlerin endgültig in die Riege grosser Kölner
Sammlerpersönlichkeiten einreihen.
Als 2006 das Hetjens Museum in Düsseldorf eine Auswahl der Schaugerichte in der Ausstellung „Imitationen Irritationen
Illusionen. Keramik als Augentäuscher“ zeigte, war dies sicher ein Höhepunkt der langjährigen Sammlertätigkeit.
Schliesslich folgte 2008 die Krönung mit der Ausstellung „Magie der Dinge - Stilllebenmalerei 1500-1800“ im Städel
Museum in Frankfurt und im Kunstmuseum Basel, wo einige Altmeisterstillleben als Leihgaben öffentlich gezeigt wurden.
Wer nun an ein Ende der Sammelleidenschaft von Marie-Theres Schmitz-Eichhoff
glaubte, täuschte sich, diese war noch lange nicht in Sicht ...
Koller Auktionen freut sich sehr, dass diese besondere Sammlung von Fayencen,
Altmeistergemälden und Zeichnungen, nun ihren Weg vom Rheinland in die Schweiz
gefunden hat und - separat präsentiert in zwei Katalogen - in den Auktionen Gemälde
Alter Meister & Zeichnungen am 23. September 2016 und Fayence, Porzellan & Silber
am 19. September 2016 versteigert wird.
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Die Sammlung Schmitz-Eichhoff