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Möbel & Antiquitäten |

Möbel, Uhren, Tapisserien, Bronzen, Sakrale Skulpturen

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KONSOLE "AUX GRIFFONS",

Empire/Restauration, R. BARDI

(Ranieri Bardi, tätig in Florenz zwischen 1820 und 1855) zuzuschreiben,

Toskana um 1820/40.

Hartholz profiliert und fein beschnitzt mit Greifen, Palmetten und Zierfries

sowie vergoldet. Leicht vorstehende, weiss/grau gesprenkelte Marmor-

platte auf gerader Zarge mit vorderen Greifenstützen und verspiegelter

Rückwand auf eingezogenem, profiliertem und ebonisiertem Rechteckso-

ckel. Vergoldung restauriert. 131x58x91 cm.

Provenienz:

- Aus einer englischen Sammlung.

- Auktion Koller Zürich, 4.10.2002 (Katalognr. 1260).

- Privatsammlung, Monaco.

Die akkurate, sehr feine Schnitzerei, die "gewagte" Formgebung sowie

die markanten Greifenstützen erinnern an Arbeiten von F. Bardi, welche

für die "Appartamenti Reali" des Palazzo Pitti gefertigt wurden (Inven-

tarnr. MPP 1911 und nn. 12156). Ein solcher Mitteltisch mit feiner "Pietra

Dura"-Platte und analogen Stützen wurde in den 1820er Jahren zunächst in

der "Galleria dei Lavori" als Entwurfszeichnung von C. Siries mit verschie-

denen Ausführungsmöglichkeiten vorgeschlagen und von "Sua Altezza

Imp. e R. e il Granduca" schliesslich definitiv ausgewählt. Ein prunkvolles

Bureau-Plat, ebenfalls F. Bardi zugeschrieben, mit ähnlichen Stützen sowie

nahezu identisch eingezogenem Sockel, wurde in unserer Juni-Auktion

2002 (Katalognr. 1246) verkauft.

CHF 18 000 / 28 000

(€ 16 700 / 25 900)

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PRUNK-BUREAU-PLAT "AUX AIGLES",

Restauration, F. BARDI

(Ranieri Bardi, tätig in Florenz zwischen 1820 und 1855) zuzuschreiben,

Toskana um 1840/60.

Birke gefriest, profiliert und fein beschnitzt mit kauernden Adlern und

Zierfries sowie teils goldgefasst. Rechteckiges, mit braunem, goldgepres-

stem Leder bezogenes und in profilierten Bronzestab gefasstes Blatt auf

gerader, gewulsteter Zarge mit markanten Adlerstützen und zentralem

Volutenschaft mit breiter Sockelplatte mit Lorbeerkranzfüssen. Front mit

3 nebeneinander liegenden Schubladen. Gleiche, jedoch blinde Einteilung

auf der Rückseite. Ausserordentlich feine Bronzebeschläge und -appli-

kationen in Form von Kartuschen, Blättern und Zierfries. Mit späterer

Besitzeretikette eines polnischen Adligen; "Robioneto Biuro 1895 roku

MNL Rydrenskich Ola Hrabiegot. Krevty Miescie Kole - Wladystal".

240x100x84 cm.

Provenienz:

- Aus einer Genfer Sammlung.

- Auktion Koller Zürich, 21.6.2002 (Katalognr. 1246).

- Privatsammlung, Monaco.

Imposanter Tisch von hoher Qualität, der aufgrund seiner markanten,

ausserordentlich fein gearbeiteten Adlerstützen dem Ebenisten R. Bardi

zugeschrieben werden kann. In den "Appartamenti Reali" des Palazzo

Pitti in Florenz befindet sich ein von R. Bardi in den späten 1820er Jahren

gefertigter Mitteltisch mit Pietra Dura-Platte, der nahezu identische Ad-

lerstützen aufweist (Inventarnr. MPP 1911 und nn. 12156). Die Entwurfs-

zeichnung wurde in der Galleria dei Lavori unter Leitung von C. Siries

gefertigt und zeigt verschiedene Ausführungsmöglichkeiten, aus denen

von "Sua Altezza Imp.e e R.e il Granduca" schliesslich definitiv gewählt

wurde.

R. Bardi, quellenmässig nicht genau eruierbar, war aller Wahrscheinlich-

keit nach Sohn des Ebenisten Jacopo Bardi, arbeitete am Borgo San Jaco-

po zwischen 1825 und 1848. In den 1830er Jahren führte er einige Aufträge

für den Palazzo Pitti aus, unter anderem fertigte er eine sehr bedeutende

Konsole "aux lions" für die "Sala dei Papagalli". In den 1840er Jahren stellte

er diverse Möbel in der "Accademia delle Belle Arti" in Florenz aus. Be-

deutende Aufträge folgten in den frühen 1850er Jahren, als er eine Vielzhal

von Sitzmöbeln und Konsolen für die "Sala Celeste" des "Quartiere delle

Poste" fertigte. All diesen Arbeiten ist die hohe Handwerkskunst und die

imaginative Potenz des Ebenisten gleich.

CHF 40 000 / 70 000

(€ 37 000 / 64 800)

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