Previous Page  162 / 219 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 162 / 219 Next Page
Page Background

Möbel & Antiquitäten |

Möbel, Uhren, Tapisserien, Bronzen, Sakrale Skulpturen

| 160

1277*

SAUVAGE, L.

(Louis Sauvage, 1822 Paris ca. 1885), Paris, Ende 19. Jh.

Bronze patiniert. Stehende, auf Stele sich stützende junge Frau mit

faltenreichem Gewand, in den Händen jeweils 1 Schriftrolle haltend, auf

Rechtecksockel. Sign. L. SAUVAGE. H 42,5 cm.

Provenienz: Privatbesitz, Deutschland.

Lit.: P. Kjellberg, Le bronze français du XIXe siècle, Paris 2001; S. 611

(biogr. Angaben).

CHF 1 500 / 2 500

(€ 1 400 / 2 300)

1278

1 PAAR BRONZEFIGUREN "MERCURE ET FORTUNA",

spätes

Empire, nach GIANBOLOGNA (Jean de Boulogne, Duodil 1529-1609

Florenz), wohl Italien, 2.Hälfte 19. Jh.

Bronze patiniert sowie "Griotte Rouge"-Marmor. Auf Wind blasendem

Jünglingskopf stehende Figuren auf profiliertem Rundsockel. Wenige

Bestossungen im Sockel. H ca. 65 cm.

Provenienz: Privatbesitz, Schweiz.

Das Modell des "Mercure volant" stammt ursprünglich von Gianbologna,

der 1564 eine grosse Ausführung schuf. Das Motiv war bis im 19. Jahr-

hundert sehr beliebt und wurde von vielen Bildhauern in verschiedenen

Versionen und Grössen übernommen.

CHF 2 500 / 4 500

(€ 2 300 / 4 200)

1279*

"PIETRA DURA"-PLATTE MIT BAYERISCHEM WAPPEN,

Renaissance-Stil, wohl Florenz.

Lapislazuli und diverse Halbedelstein- und Marmorarten ausserordentlich

fein eingelegt mit zentraler Wappenkartusche, umgeben von Blumenbou-

quets sowie diversen, feinen Kartuschen und Medaillons. L 150 cm. B 90

cm.

Provenienz: Aus einer europäischen Sammlung.

Die weiss-blaue Rautenflagge war früher im Wappen der Grafen von

Bogen, ein bedeutendes bayerisches Adelsgeschlecht, und wurde 1242

von den Wittelsbachern als Stammwappen übernommen. Diese weiss-

blaue Rauten gelten heute als bayerisches Wahrzeichen und werden auch

offiziell als „Kleines Staatswappen“ verwendet.

Ende des 16. Jahrhunderts liess der Herzog Francesco de' Medici die

bedeutendsten Steinschneider seiner Zeit, die ursprünglich in Rom und

Mailand tätig waren, in Florenz verpflichten. Im Erdgeschoss der Uffizien

wurden sie und andere Kunsthandwerker zu einer straff organisierten

"officina" zusammengeschlossen. Die rigide Struktur des Produktions-

wesens, kombiniert mit den innovativsten und kreativsten Entwerfern

und Künstlern, führte zu einer bis anhin nicht erreichten Hochblüte. Im

Bemühen, die Bildkunst nachzuahmen, entstanden Platten für Prunktische

und Kabinette von höchster Qualität. Im Laufe des 18. Jahrhunderts fer-

tigten arrivierte Maler wie G. Zocchi spezielle Vorlagen für die Florentiner

Werkstätte und trugen so zum immensen Erfolg dieser Werke bei - man

denke an die Platten in den Wiener Palästen und an die 4 grossen Bildplat-

ten des Bernsteinzimmers im Katharinenpalast.

Lit.: N.B. Tunze, Bildkunst mit edlen Steinen - Pietre Dure, München

1998; S. 12-15 (allg. Angaben zur Entwicklung der Pietre Dure in Florenz)

und Abb. 16-26 (diverse Tischplatten aus Florentiner Werkstätten).

CHF 7 000 / 10 000

(€ 6 500 / 9 300)

Auktion:

Donnerstag , 22. September 2016, ca. 15.30 Uhr

Katalognr. 1277-1381

1277

1278