

Möbel & Kunstgewerbe |
Möbel, Uhren, Tapisserien, Bronzen, Sakrale Skulpturen, Porzellan, Silber
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1394* HENKELVASE „AUX TETES DE SATYR“,Empire-Stil,
St. Petersburg, 19. Jh.
Vergoldete Bronze sowie violettes, fein geschliffenes Glas. Zylindrischer
Gefässkörper mit randprofilierter und ausladender Lippe sowie eingezoge-
nen Henkeln auf profiliertem Rundfuss mit bastionsförmiger Sockelplatte.
H 32,5 cm.
Provenienz: Privatbesitz, Berlin.
CHF 4 000 / 7 000
(€ 3 700 / 6 480)
1395* KLEINES RÄUCHERGEFÄSS „A L‘ANTIQUE“,spätes Empire,
monogr. AM und bez. NACHF. 6866 (Eisengiesserei Albert Anton
Mewes, geb. 1812,) Nachfolger, Berlin, Ende 19. Jh.
Gusseisen getrieben sowie Messing. Schale in fein profiliertem Ring auf
3 kannelierten Stützen „aux têtes de bélier“ mit kleinem Feuertopf und
Bocksfüssen auf eingezogenem, profiliertem Dreisockel.
D 10 cm. H 16 cm.
Provenienz: Privatsammlung, Deutschland.
Die Entwurfszeichnung des hier angebotenen Räuchergefässes ist abgebil-
det im Katalog „Abbildungen von gegossenen eisernen Kunst-Producten
in der Königlichen Eisengiesserei bei Berlin“, Berlin 1824-34; Tafel IV
(Fig. 4).
CHF 1 500 / 2 500
(€ 1 390 / 2 310)
1396 PRUNK-VASE MIT BRONZEMONTUR „AU GUERRIER“,Historismus, die Fayence aus der Manufacture de Sarreguemines,
Frankreich um 1880.
Violette Fayence sowie vergoldete Bronze. Ovoider Gefässkörper mit fein
durchbrochener Lippe sowie eingerollten Henkeln auf profiliertem Rund-
fuss mit helmbeschmücktem Sockel und Volutenfüssen. Reiche Beschläge
und -applikationen in Form eines fahnenhaltenden Soldaten im neogoti-
schen Stil. H 76,5 cm.
Provenienz: Privatbesitz, Schweiz.
Die Manufaktur in Sarreguemines wurde im Jahre 1790 von den Gebrü-
dern Nicolas Henri und Augustin Jacobi, usrprünglich aus Strasbourg
stammend, und J. Fabry als Fayence-Fabrik gegründet. Dies war eine
auf die günstige Lage des Ortes basierende Entscheidung, da in dieser
Region sowohl auf französischer als auch auf deutscher Seite die Grund-
materialien leicht zu erhalten waren und zudem der Transport über die
Flüsse die Verbreitung der Erzeugnisse förderte. Um 1800 übernahm F.P.
Utzschneider (1771-1844) die Fabrik und entwickelte diese und deren
Produktion weiter, indem er „neue“ Produkte herstellte, welche dem
aktuellen Zeitgeist entsprachen. Der Erfolg war immens und so musste
er bald darauf zusätzliche Fabriken und Mühlen erwerben, um die grosse
Nachfrage stillen zu können. Es waren vor allem seine Marmor und Granit
imitierende Fayence-Objekte, welche sich grosser Beliebtheit erfreuten.
Zu seinen wichtigsten Kunden gehörte Kaiser Napoleon und die neue
Führungsschicht des Empire. Im Jahre 1810/14 lieferte er zwei prunkvolle
Girandolenpaare für Saint Cloud (Inventarnr. GML 6327-1/2) bzw. für die
französische Botschaft in Rom (Inventarnr. GML 6444-1/2). 1836 - dem
Entstehungsjahr der hier angebotenen Tazza - überliess er die Führung der
Fabriken Baron Alexander de Geiger, der wenig später mit der Manufak-
tur Villeroy & Boch zusammenarbeite und so den grossen Erfolg seines
Vorgängers weiterführen konnte. Dieser liess in den Folgejahren weitere
Werkstätten bauen und begann die Zusammenarbeit mit der Manufaktur
Villeroy & Boch, was den Erfolg des Unternehmens weiter fundamen-
tierte. 1871, im Anschluss an die deutsche Anexion des Moselgebietes,
ging A. de Geiger nach Paris und überliess die Direktion der Firma seinem
Sohn Paul, der weiter Werkstätten bauen liess.
CHF 2 800 / 4 800
(€ 2 590 / 4 440)
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