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586-
Saadi, M. (1210-1291). „Kulliyat“. Arabische
Handschrift auf geglättetem Papier. Mit dop-
pelblattgr., goldgehöhtem und farb. illuminierten
Titelblatt u. 8 illuminierten Überschriften.
Mehrfache Leistenrahmen mit 12 Zeilen (teils
doppelspaltig) Textura in schwarz, rot rubriziert,
sowie zahlr. Randglossen. Iran, dat. 1813. 4°.
[395] Bll. Orientalischer Ganzleder-Einband d.
Z. ohne Klappe (Kapitale und Gelenke fehlen,
Rücken bestossen, Deckel angelockert, kl. Fehl-
stellen im Bezug, berieben u. leicht fleckig).
Schriftduktus sehr sorgfältiges und flüssiges
Nasta’liq mit Tendenz zum Shekaste. - Verschie-
dene Kolophone. Kolophon auf 792 mit Datierung
4. Muharrem 1229 = 27. Dezember 1813. Keine
Informationen zum Schreiber und Ort. Weitere
Kolophone: u. a. Seite 112: 10. Shawwal 1228 =
6. Oktober 1813; Seite 745: Letzter Tag Dhilhijje
1228 = 24. Dezember 1813. Daraus lässt sich der
Zeitraum erschliessen, in welchem die Handschrift
entstand: 6. Oktober 1813-26. Dezember 1813.
- Stellenweise kl. Papierrestaurationen (zumeist
am Rand und fachmännisch ausgeführt), Titelei
stärker betroffen; Griffspuren, stellenweise etwas
braunfleckig, vereinzelt kl. Textverwischungen. -
Notizen von alter u. neuer Hand auf Vorsätzen.
CHF 500 / 800
(€ 460 / 740)
587- Sa‘dî Saadi, Sheikh Muslihu‘d-din.
Kulliyat (Gulistân, Bustân, Divân). Persische und
arabische kalligraphische Handschrift auf geglätte-
tem Papier. Mit 4 farbig und goldig illuminiertem
floralen Titelblättern. Silberner Leistenrahmen mit
25 Zeilen meist 4-spaltige Textura in schwarz u.
rot. Persien, 1245h. [= 1829]. 4° (29, 5 x 19,7 cm).
[212] Bll. Lackiertes Holzdeckel-Album d. Z. mit
goldgepr. Fleuronné-Deckelbordüren, bemalte
Spiegel (restauriert, leicht berieben, minimal kratz-
spurig, vord. Innengelenk angeplatzt).
Vgl. Bayerische Staatsbibliothek, Das Buch im
Orient: S. 191: „Saadi (nach 1213-1292), der auch
ehrerbietig Scheich Saadi genannt wird, hat nach
Jahren ausgedehnter Reisen...den grössten Teil
seines Lebens in seiner Heimatstadt Schiras zuge-
bracht, wo er das Leben eines Sufi führte. Unter
seinen zahlreichen Dichtungen sind der ‚Obst-
garten‘ (Bustan) und der ‚Rosengarten‘ (Gulistan)
die berühmtesten. In Persien gehörten sie über
Jahrhunderte zum Allgemeingut der Gebildeten.“
- Schöne Handschrift eines unbekannten Schrei-
bers, in einem Zug enstanden. Sorgfältiges nast‘lîq
und flüssiges kalligraphisches naskhî. Datierungen
finden sich auf hs. S. 225 verso: 3. Rabi‘ al-awwal
1245h [= 4.08.1829] und S. 404 recto: Donnerstag
in der ersten Dekade Rabî as-Sânî(?, Monatsname
nicht lesbar) 1245h [= 3.09.1829]. Die Datierung
in Bleistift auf Bl. 1 recto ist nicht plausibel. Der
ausserdem auf Bl. 1 recto erwähnte Schriftwechsel
ist durch die literarische Gattung bedingt. - Gele-
gentlich leichte Textverwischungen (Bll. 3 verso
stärker). Erstes und letztes Bl. mit kl. Randläsuren
sowie etwas feuchtrandig, im weissen Rand leichte
Finger- u. Stockflecken, insgesamt sauber.
CHF 1 200 / 1 800
(€ 1 110 / 1 670)
588- Werk zur Koranwissenschaft (qiraat). Arabi-
sche Handschrift auf Papier. Textura in braun,
teils rot rubriziert. Nordafrika, wohl 17.-18. Jhdt.
4° (29 x 21 cm). [72] Bll. Europäischer flexibler
Pergament-Einband d. Z. mit hs. Rückentitel
(unleserlich; ob. Kapital u. hintere Ecke angeris-
sen, fleckig, etwas bestossen).
Saubere Maghribi-Handschrift auf orientali-
schem Papier. Keine Kolophon. - Die Origi-
nal-Handschrift wurde alt in europäisches Papier
gefasst (vgl. Wz). Letzteres hs. num. - Starker
und praktisch durchgängiger Wurmfrass (teilwei-
se mit stärkerem Textverlust), ansonsten etwas
gebräunt. Auf hinterem fliegendem Vorsatz hs.
Notiz in altitalienischer Sprache.
CHF 600 / 900
(€ 560 / 830)
589- Zayn al-‘Abidin. As-Sahifat Al-Kamila [Die
vollkommene Schrift]. Sammlung islamischer
Gebete. Arabische kalligraphische Handschrift.
Mit reich illuminiertem Titelblatt. Goldgehöhter
u. farb. Leistenrahmen mit 12 Zeilen Textura in
Schwarz u. Rot. Wohl Iran, um 1700. 8°. [133]
Bll. Gesprenkelter Lackeinband d. Z. mit Mit-
telarabesken (Fehlstellen im Bezug, Ecken stark
berieben u. bestossen, oberes Kapital mit Stoff
verstärkt, Klappe fehlt).
Sorgfältiges Naschi eines unbekannten Schrei-
bers, vollständig vokalisiert. - Auf letztem Blatt
recto findet sich ein Vermerk zur Geburt des
Sohnes aus dem Jahr 1111h. [=ca.1699-1700].
Auf S. 241 verso steht eine seltsame Datierung,
die wohl keine korrekte Jahreszahl wiedergibt
(1116h.(?) [=1705]). - Etwas gebräunt, an der unt.
Ecke etwas abgegriffen, stellenweise Braun-
flecken u. durchgängiger Feuchtfleck am ob.
weissen Rand, Titel und gegenüberliegendes
Blatt mit unschönen Tesarückständen sowie
Papierfehlstelle in der unt. Ecke, letztes Blatt
leicht wasserrandig. - Vorsatz von alter und neu-
er Hand beschrieben. Mit alten Marginalien.
CHF 300 / 500
(€ 280 / 460
Manuskripte & Buchmalerei |