Table of Contents Table of Contents
Previous Page  86 / 191 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 86 / 191 Next Page
Page Background

| 84

PostWar & Contemporary

3479*

ANSELM KIEFER

(Donaueschingen 1945 - lebt und arbeitet

u.a. in Paris)

Die Ungeborenen.

SW-Fotografie, handüberarbeitet und

collagiert mit Blei und Glas.

Oben links betitelt: die Ungeborenen.

60,5 x 94,5 cm.

Provenienz:

- Galerie Rackey, Bad Honnef.

- DorotheumWien.

- Privatsammlung Norddeutschland.

- Privatsammlung Süddeutschland.

Literatur:

Ardenne, Paul, u.a. (Hrsg.): Anselm Kiefer.

Sternenfall, Paris 2007 (vergleichbare

Werke).

„It’s the other aspect of the unborn, the

desire of not wanting to be born. Cry of the

prophets, the revolt of Job. It would have

been better if you had never been born!

Everything happens as if it would have

been preferable to not be born. The ret-

rograde movement of creation. Theodicy,

the accident of creation, God’s regret to

have fathered this ungrateful being, this

outlaw, who does not abide to the con-

tract.“ (Anselm Kiefer, 2012)

In seiner Serie „Die Ungeborenen“, der

sich Anselm Kiefer zwischen 2001 und

2011 widmet, setzt er sich mit der Frage

nach Ursprung und Schöpfung des Lebens

auseinander. Um diese Frage zu ergründen

und dem Betrachter näher zu bringen,

nutzt er bekannte Mythen und die Iko-

nographie des jüdischen und christlichen

Glaubens. Der Zustand des Ungebore-

nen bzw. gerade Geborenen wird als ein

Zwischenzustand gesehen, in dem noch

gefragt werden kann, wer man ist und wo

man hingehört. Kiefer beschränkt sich in

dieser Serie nicht auf eine Technik: es gibt

grossformatige Ölgemälde, die sich z.T.

direkt auch auf einen Mythos beziehen,

aber auch Papier- und Collagearbeiten, wie

die Vorliegende.

CHF 85 000 / 95 000

(€ 78 700 / 87 960)