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PostWar & Contemporary

3489 XINGJIAN GAO

(Ganzhou 1940 - lebt und arbeitet in Paris)

Fissures. 1991.

Tinte auf Stoff, fest auf Papier aufgelegt.

Unten links mit dem Künstlersignet (?),

sowie verso betitelt und datiert: Fissures

1991.

163 x 94,5 cm.

Provenienz: Privatsammlung Schweiz.

Xingjiang Gao ist ein erfolgreicher Autor,

Dramatiker, Regisseur, Kritiker, Übersetzer

und Künstler der 2000 mit demNobelpreis

für Literatur ausgezeichnet wird.

1940 in Ganzhou geboren, findet er unter

dem Einfluss seiner Mutter früh Gefallen

an der Malerei, demTheater und dem Sch-

reiben. Bereits in der Schule befasst er sich

tiefgehend mit Literatur und übt sich im

Skizzieren und Malen mit Tinte sowie in der

Bildhauerei mit Ton. Während der Kulturre-

volution wird er einige Jahre zur Landarbeit

in die Anhui Provinz geschickt, wo er auch

kurze Zeit als Lehrer arbeitet, bevor er

1975 nach Peking zurückkehren kann. Hier

arbeitet er erst als Übersetzer und später

als Drehbuchautor und Dramatiker für das

Beijing People’s Art Theater.

Er macht sich schnell einen Namen für

sein absurdes Drama und einige seiner

Theaterstücke kritisieren auch offen die

Politik des Staates. 1985 erhält Gao ein

DAAD Künstlerstipendium, um in Berlin zu

studieren. Später siedelt er nach Frank-

reich um und lässt sich in Paris nieder. Hier

arbeitet er vorwiegend als Maler und ist vor

allem für seine grossen Tuschemalereien

bekannt. Nach demTian’anmen-Massaker

im Juni 1989 übt der Künstler öffentlich

Kritik aus, woraufhin alle seine Theaterstü-

cke und Werke in China verboten werden.

Gao gibt seine chinesische Staatsangehö-

rigkeit ab und beantragt in Frankreich Asyl;

seit 1998 ist er französischer Staatsbürger.

CHF 12 000 / 18 000

(€ 11 110 / 16 670)