

Louis XV,
3 davon sign I. GOURDIN (Jean Baptiste Gourdin, Meister 1748), Paris
um 1750/60.
Buche mouluriert sowie ausserordentlich fein beschnitzt mit Blumen, Blät-
tern, Kartuschen und Zierfries. Geschweifter, trapezförmiger Sitz auf wel-
lig ausgeschnittener Zarge mit geschweiften Beinen. Flache, bogenförmig
abschliessende Rückenlehne mit gepolsterten Armlehnen auf geschweiften
-stützen. Gelber Lederbezug mit Veloursapplikationen in Volutenform.
Sitzkissen. Leicht unterschiedlich. 70x53x46x97 cm.
Provenienz: Privatbesitz, Schweiz.
1 Paar sehr ähnliche Fauteuils „à la reine“ von J.B. Gourdin ist abgebildet
in: P. Kjellberg, Le mobilier français du XVIIIe siècle, Paris 1989; S. 368.
J. Gourdin stammte aus einer Pariser Schreinerfamilie, führte sein Atelier
in der Rue de Cléry „à l‘enseigne de Saint-Jacques“ und signierte seine
Arbeiten mit „Père Gourdin“. In den Quellen wird er zwischen 1737
und 1763 erwähnt; seine Werke entsprechen allesamt dem Geschmack
dieser Zeit, sprich sind im „style Louis XV“ gefertigt, vor allem Fauteuils,
Bergèren und Canapés. Erwähnenswert sind ein Tapisserie-Canapé mit
Bezügen aus der Manufacture de Beauvais, das für das Schloss Condé-en-
Brie hergestellt wurde, ein Canapé, ebenfalls mit Tapisserie-Bezügen aus
Beauvais, das im Palais von Thoiry stand, zwei Canapés und 8 Fauteuils
aus dem Château de Montgeoffroy und mehrere Stühle, die Bestand der
königlichen Sammlungen von Schweden waren.
Lit.: P. Kjellberg, Le mobilier français du XVIIIe siècle, Paris 1989; S.
364f. (biogr. Angaben). J. Nicolay, L‘art et la manière des maîtres ébénistes
français au XVIIIe siècle, Paris 1976; I, S. 155 (biogr. Angaben).
CHF 20 000 / 30 000
(€ 18 520 / 27 780)
1075 SEKRETÄR „A ABATTANT“,Louis XV, sign. J.C. ELLAUME (Jean
Charles Ellaume, Meister 1754), Innungsstempel, Paris um 1755/60.
Rosenholz, Palisander sowie diverse Edelhölzer fein eingelegt mit Blu-
menbouquets, Blättern, Reserven, Filets und Zierfries. Prismierter Korpus
auf wellig ausgeschnittener Zarge mit kurzen, geschweiften Beinen. Front
mit abklappbarer, innen mit schwarzem, goldgepresstem Leder bezogener
Schreibplatte zwischen gekehlter Kopfschublade und Fach mit Doppeltü-
re. Inneneinteilung mit grossem Zentralfach zwischen 4 Schubladen auf 2
Reihen, darüber 3 grosse Fächer auf 2 Reihen. Vergoldete Bronzebeschläge
und -sabots. Profilierte, reparierte „Rouge Royal“-Platte.
74x36x(offen 89)x133,5 cm.
Provenienz: Privatbesitz, Schweiz.
Eine von J.C.Ellaume signierte kleine Kommode mit sehr ähnlicher
Blumenmarketerie wurde in unserer März-Auktion 2001 (Katalognr. 1080)
verkauft.
J.C. Ellaume führte eine Werkstatt in der Rue Traversière in Paris; seine
Werke zeichneten sich vor allem durch bestechende Eleganz und hohe
Qualität aus. J. Nicolay beschreibt und rühmt die Bureau-Plats von J.C.
Ellaume mit folgenden Worten: „Ses bureaux ont toujours une ligne
harmonieuse et d‘excellents proportions. Ils sont le plus souvent marquetés
en bois de rose... Les bronzes sont toujours élégants et sobres et assurent
discrètement une ornementation distinguée. En somme, Ellaume a été un
excellent ébéniste qui manifeste une science parfaite de son art.“ in: L‘art
et la manière des maîtres ébénistes français au XVIIIe siècle, Paris 1976; I,
S. 114.
Lit.: P. Kjellberg, Le mobilier français du XVIIIe siècle, Paris 1989; S. 295-
298 (biogr. Angaben).
CHF 4 800 / 6 800
(€ 4 440 / 6 300)
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