1719
SELTENER HAUSMALER TELLER,Meissen, um 1740.
Bemalung in Unterglasurblau in ostasiatischer Manier mit einem Prunusast
und Insekten, in farbigen Emailfarben und Goldhöhung übermalt. Der
breite, glatte Rand mit einer reichen Goldblattrankenbordüre. Zwei
Prunuszweige auf der Rückseite der Fahne in Unterglasurblau, in ähnlicher
Manier übermalt und mit Prunusblüten ergänzt in Eisenrot und Gold.
Unterglasurblaue Schwertermarke und K, Pressnummer 56. D 22,6 cm.
CHF 2 500 / 3 500
EUR 2 300 / 3 200
1720
KRUG MIT AUGSBURGER GOLDCHINESEN,Meissen, um 1725.
Bemalt in der Seuter-Werkstatt in Augsburg mit reichen, radierten
Chinoiserieszenen in Gold, auf Goldschnörkelkonsolen mit Gitterwerk,
exotischen Vögeln im Flug und Augsburger Goldbordüren. Henkel und
Ausguss vergoldet. H 12 cm. Deckel fehlt. Geringfügig berieben.
Ein vergleichbares Stück aus der Sammlung der Markgrafen von Baden,
Sotheby's Baden Baden, Oktober 1995, Band III, Lot 1317.
CHF 4 000 / 6 000
EUR 3 700 / 5 500
1721
KAFFEEKANNE MIT AUGSBURGER GOLDCHINESEN,Meis-
sen, um 1725. Mit vergoldeter Silbermontierung.
Die Balusterform mit S-Henkel, bemalt in der Seuter-Werkstatt in Augs-
burg mit drei reichen, goldradierten Chinoiserievignetten über je einer
Konsole mit Festons und Augsburger Goldbordüren, den C- Schnörkeln
an den Rändern. Henkel und Fuss vergoldet. H 24 cm. Deckel gesprungen
und bestossen, zwei Randbestossungen an der Kanne, Vergoldung etwas
berieben.
Die erste und umfassenste Publikation zu den 'Augsburger Goldchinesen'
ist bis heute das 'Meissener Porzellan bemalt in Augsburg, 1718 bis um
1750' von Siegfried Ducret aus dem Jahr 1971. Ulrike Weinhold hat den
Wissensstand zum Thema der Hausmalerei auf Meissener Porzellan im
Rahmen ihrer Publikation zur Emailmalerei (München, 2000, S. 172-177)
nochmals zusammengefasst und diskutiert.
Der Reiz dieses für Meissen charakteristischen Dekors entsteht durch die
auf auf eine goldene Fläche mit Hilfe eines Achatstiftes oder des Radierens
mit einer Nadel aufgetragenen Binnenzeichnungen, die im Grunde erst bei
einem subtilen Lichteinfall zum Vorschein kommen. Es waren vor allen die
Augsburger Porzellanmaler der Familie Seuter und Johann Aufenwerth,
die sich auf diese Art Bemalung spezialisiert hatten. Als Vorlage diente,
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Kunstgewerbe |
Die Sammlung Max Fahrländer
1720
1719