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Möbel & Antiquitäten |

Möbel, Uhren, Tapisserien, Bronzen, Sakrale Skulpturen

| 170

1226*

KAMINPENDULE „LE CHAR DE DIOMEDE“,

Empire/Restaurati-

on, aus einer Pariser Meisterwerkstatt, um 1815/25.

Matt- und glanzvergoldete Bronze sowie „Griotte Rouge“-Marmor. Ste-

hender Diomedes im prächtigen Streitwagen, zu seinen Füssen ein Schild,

von 2 Hengsten gezogen, auf gestuftem, rechteckigem Postament mit

viereckigen Füssen. Im Wagenrad Emailzifferring mit blauen römischen

Stundenzahlen. 2 feine vergoldete Zeiger. Vergoldete Beschläge und Ap-

plikationen. Ergänzungen. Etwas zu revidieren. 56x15x48 cm.

Provenienz: Aus einer europäischen Privatsammlung.

Diomedes, König von Argos (nicht zu verwechseln mit Diomedes, dem

Thrakerkönig und Sohn des Ares), war Held vieler Schlachten, Erbauer

zahlreicher Tempel und einer der wichtigsten Kämpfer im Krieg gegen

Troja. Diomedes fuhr mit 80 Schiffen an die trojanische Küste, um die

Griechen zu unterstützen, verwundete Äneas, Aphrodite und sogar Ares,

erlebte einige Abenteuer mit dem nicht minder berühmten Odysseus, stahl

das Palladium, ein Schutzbild der Stadt, und war zudem einer der Krieger,

die in das von Odysseus ersonnene Holzpferd krochen, um endlich Troja

zu erobern.

CHF 6 000 / 10 000

EUR 5 600 / 9 300

1227

RUNDER SALONTISCH „AUX PATTES DE LION“,

Empire/

Restauration, J.J. WERNER (Jean Jacques Werner, Genf 1791-1853 Paris)

zuzuschreiben, Paris um 1820/40.

Mahagoni geflammt. Randprofilierte „Portor“-Platte auf gerader Zarge mit

4 markant geschweiften Volutenstützen und Tatzenfüssen auf mehrpassig

eingezogenem Sockel. Vergoldete Bronzebeschläge und -applikationen.

D 115 cm. H 79 cm.

Provenienz:

- Ehemals Richard Redding, Zürich.

- Privatsammlung, Schweiz.

Der aus der Schweiz stammende J.J. Werner liess sich in den ersten De-

zennien des 19. Jahrhunderts in Paris nieder, wo er sich bald einen Namen

als bedeutender Ebenist machte, einer der wichtigsten Möbelhersteller

der Restauration wurde und auch als Tapezierer und Dekorateur tätig war.

Seine umfangreiche Produktion hatte im Empire grossen Erfolg, wobei

sein Ruhm vor allem auf die mit „bois indigènes“ eingelegten Prunkmö-

bel zurückzuführen ist, die seine Spezialität waren. Markenzeichen war

die Verwendung von Ulmenholz, -wurzelmaser und Eschenholz. Seit

1815 kümmerte er sich persönlich um die Lieferung dieser Hölzer und

besass zudem 4 grosse „dépôts“, wo die Holzreserven lagerten. Dadurch

ermöglichte er jeder Zeit eine hervorragende Produktion von Stücken mit

aussergewöhnlicher Marketerie. Ab 1819 stellte er regelmässig in den „Ex-

positions des Produits de l‘Industrie Française“ aus, wo er eine Vielzahl von

Ehrungen und Medaillen erhielt. J.J. Werner belieferte den „Garde-Meub-

le Royal“, den König von Bayern und die Duchesse de Berry.

Lit.: D. Ledoux-Lebard, Le mobilier français du XIXe siècle, Paris 1989;

S. 626-634 (biogr. Angaben).

CHF 30 000 / 50 000

EUR 27 800 / 46 300

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