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Möbel & Antiquitäten |

Möbel, Uhren, Tapisserien, Bronzen, Sakrale Skulpturen

| 168

1290*

1 PAAR PORTE-TORCHEREN "AUX TETES DE BELIERS",

Restauration, A.L. BELLANGE (Alexandre Louis Bellangé, 1794 Paris

1863) zuzuschreiben, Paris um 1820/25.

Veilchenholz und Porpyhr. Oktogonales, randprofiliertes Blatt auf sich

nach unten verjügenden Vierkantschaft mit feinem Bastionssockel und

Volutenfüssen. Ausserordentlich feine, vergoldete Bronzebeschläge und

-applikationen in Form von Widderköpfen, Blattwerk, Maschen und

Zierfries. D 35 cm. H 117 cm.

Provenienz: Aus einer französischen Sammlung.

Ein modellogleiches Paar, bekannt als "The Erlestoke Torchères", mit

Porzellanplaketten versehen, war Teil der Sammlungen von George

Watson Taylor in Erlestoke, im Grand South Drawing Room, und wurde

am 21.7.1832 verkauft. Später gelangte es in die Sammlung Carlton Hobbs,

London. Das Paar ist abgebildet in: S. Cordier, Bellangé, Ebénistes - Une

Histoire du goût au XIXe siècle, Paris 2012; S. 264-266 sowie 599-601.

Es sind fünf weitere Paare mit Porzellanplaketten bekannt, von denen

deren vier von König George IV erworben wurden, das letzte von William

Beckford. Solche Porte-Torchèren sind abgebildet in: D. Ledoux-Lebard,

Le mobilier français du XIXe siècle, Paris 1989; S. 64.Weitere Modelle

sind mit blauem Horn belegt und abgebildet in: H. Roberts, For the King's

pleasure - Royal Collection Trust, London 2001; S. 186 (Abb. 219). Ein

Paar mit Porzellanplaketten wurde Sotheby's Monte Carlo am 4.2.1978

(Katalognr. 60) sowie bei Christie's New York am 20.102006 (Katalognr.

760) verkauft.

Das hier angebotene Paar orientiert sich in der Formensprache an Vor-

lagen aus der Louis XIV-Epoche, namentlich an Porte-Torchèren von

A.C. Boulle (André Charles Boulle, 1632-1732); ein solches Paar mit den

markanten Widderköpfen ist heute Teil der Sammlungen des Louvre

(Inventarnr. OA 5468). Die Hochblüte solcher Beistellmöbel als Stützen

für Leuchter oder bedeutenden Objekten war im ausgehenden 17. und

frühen 18. Jahrhundert. Erst im frühen 19. Jahrhundert kam dieser Typus

wieder in Mode.

Für Angaben zu A.L. Bellangé siehe Fussnote der Katalognr. 1293.

CHF 80 000 / 140 000

(€ 74 100 / 129 600)

1290

(Detail)