

Möbel & Antiquitäten |
Möbel, Uhren, Tapisserien, Bronzen, Sakrale Skulpturen
| 62
1100*
1 PAAR APPLIKEN "AUX CHINOIS",spätes Louis XV, Paris, 19. Jh.
Bronze matt- und glanzvergoldet. Figurale Wandplatte mit Blumen und
Blättern sowie 2 markant geschweiften Lichtarmen mit blätterförmigen
Tropftellern und Blütenförmigen Tüllen. H 40 cm.
Provenienz: Aus einer französischen Sammlung.
CHF 2 500 / 4 500
(€ 2 300 / 4 200)
1101*
TEEKANNE MIT BRONZEMONTUR,Louis XV, das Porzellan
China, Qing-Dynastie, 18. Jh. die Bronze Paris, 19. Jh.
Puderblau bemaltes Porzellan mit Resten der alten Vergoldung und
vergoldete Bronze. Birnförmiger Gefässkörper mit pinienbeschmücktem
Deckel und schmalem Ausguss sowie blumenbeschmücktem Henkel auf
profiliertem Rundfuss. Restaurationen. H 20 cm.
Provenienz: Aus einer französischen Sammlung.
CHF 6 000 / 10 000
(€ 5 600 / 9 300)
1102*
PORZELLANPENDULE "AUX CHINOIS",Louis XV, das Zifferblatt
und Werk sign. THIOUT A PARIS (Antoine Thiout, ca. 1694 Paris
1767), das Porzellan China und Chantilly, 18. Jh., Paris um 1750/60.
Fein bemaltes Porzellan sowie vergoldete Bronze. In feinem Tellerrahmen
gefasstes und auf Baumstrunk ruhendes, von Blumenblüten umgebenes
Uhrgehäuse mit diversen chinesischen Figuren und Ente, auf geschweif-
tem, blätterbeschmücktem Bastionssockel. Emailzifferblatt mit römischen
Stunden- und arabischen Minutenzahlen. 2 fein durchbrochene und
vergoldete Zeiger. Feines Taschenuhrwerk mit Radunruh und Spindelgang
sowie Kette und Schnecke für das Gehwerk. Zu revidieren. Bestossungen
und Fehlstellen. 18x12x32 cm.
Provenienz: Aus einer oesterreichischen Sammlung.
Chantilly ist ein französisches Weichporzellan. Die Manufaktur wurde
1725 von Louis Henry de Bourbon gegründet. Von 1725 bis 1751 war Ci-
quaire Cirou Direktor und während dieser Zeit wurden die berühmtesten
Stücke hergestellt, die mit einer sehr weissen Zinnglasur gemacht wurden.
Die meisten dieser Teile waren im Kakiemon Stil bemalt. Die Firma wurde
um 1800 geschlossen.
A. Thiout, bekannt als "l'Aîné", wurde um 1694 in Jonvelle geboren
und starb 1767 in Paris. Er war erst mit Nicole-Madeleine, Tochter von
Uhrenmeister François Le Baigue, verheiratet, danach mit Marie-Claude
Benoist. Er war Bruder von Nicolas I und Vater von Charles, Nicolas II
and Marie Madeleine, die Ehefrau von Thomas-François De La Garde,
Uhrenmeister.Compagnon in Paris vor 1715 bekam er sein Meisterdiplom
am 18. Februar 1724 vermutlich auf Empfehlung von Trinity Hospital. Als
Garde-Visiteur (1742-1745), Horloger de S.M.C. la reine douairière d'Espa-
gne, danach Horloger Ordinaire du duc d'Orléans, in Anwartschaft bei
Jean Godefroy mit Befugnis am 18. April 1740 und in Ausübung im 1752.
Er gründete Enclos de la Trinité (1721), Rue du Four (1732), Quai Pelletier
dabei La Pendule d'Equitation (1736). Dieser brillante Uhrenmacher stellte
zahlreiche Erfindungen der Académie des Sciences vor, insbesondere
seine Grossuhren (1724 und 1726) und seine Marineuhren. Im Jahre 1741
gründere er zusammen mit Gallon eine Gesellschaft (die sich 1749 auflöste)
um seine wichtige Schrift "Traité d'Horlogerie" zu veröffentlichen, ein ein-
druckvolles Werk welches vermutlich als erstes modernes Buch dieser Art
bezeichnet werden kann.Den erworbenen Ruhm durch die Herstellung
von Grossuhren und Astronimische Uhren brachten Thiout rasch eine aus-
erwählte Kundschaft.Er arbeitete für verschiedene "marchands-merciers",
wie N. Gérard und F. Damault, benutzte unter anderem Gehäuse von G.
Coulon, A. Foullet und J.J. de Saint-Germain und stellte einige dreissig
Uhrem im Jahr her, die letzte mit Nummer 1320. Unter seiner Kundschaft
an welche er auch einige prächtige, mit Meissen Porzellan geschmückte
Uhren verkaufte, waren auch Herrschaften wie Crozat de Thiers, de la
Noë, Angrand de Fonpertuis, die Comptessen de Sandwich, de Listernois,
der Marquis de Ruffec, de Béringhem, de Crussol, de Montpellier, de
Argenson, de Souvré, die Ducs d'Aumont, de Boutteville, d'Olonne, die
Duchesse de Ruffec, die Prinzen de Grimberghen und de Conti. Unter
Berücksichtigung der Zeitdauer für die Herstellung dieser Uhr könnte sie
auch von Nicolas I Thiout, Bruder von Antoine, gemacht worden sein. Ni-
colas bekam seinen Meister am 9. Mai 1733 und gründete Pont Notre-Da-
me (1748) und Enclos de l'abbaye de Saint-Germain-des-Près (1767).
Lit.: J.D. Augarde, Les ouvriers du temps, Genf 1996, S. 400f.
(biogr. Angaben).
CHF 30 000 / 50 000
(€ 27 800 / 46 300)
1100
1101