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Möbel & Antiquitäten |

Möbel, Uhren, Tapisserien, Bronzen, Sakrale Skulpturen

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1 PAAR TAPISSERIE-FAUTEUILS "A LA REINE",

Louis XV,

Frankreich um 1750.

Nussbaum mouluriert sowie fein beschnitzt mit Blumen, Blättern und Zier-

fries. Geschweifter, trapezförmiger Sitz auf wellig ausgeschnittener Zarge

mit geschweiften Beinen. Flache, bogenförmig abschliessende

Rückenlehne mit gepolsterten Armlehnen auf geschweiften -stützen.

Feiner, gebrauchter Tapisserie-Bezug mit Darstellungen aus den Fabeln

von La Fontaine. Etwas zu überholen. 70x57x44x96 cm.

Provenienz: Privatsammlung, Genf.

Für Angaben zu Tapisserien mit den Darstellungen von La Fontaine siehe

Fussnote der Katalognr. 1097

CHF 4 000 / 6 000

(€ 3 700 / 5 600)

1110*

BEISTELLTISCH,

spätes Louis XV, Frankreich, 19. Jh.

Holz reich beschnitzt mit Blumen, Palmetten, Blättern, Kartuschen und

Voluten sowie vergoldet. Rechteckige, rote, weiss geäderte und profilierte

Marmorplatte auf wellig ausgeschnittener Zarge mit hohen, geschweiften

Beinen. 62x47x70 cm.

CHF 1 800 / 2 800

(€ 1 700 / 2 600)

1111

1 PAAR FAUTEUILS "A LA REINE",

Louis XV, Frankreich

um 1750/60.

Buche mouluriert sowie fein beschnitzt mit Blumen, Blättern und Zierfries.

Geschweifter, trapezförmiger Sitz auf wellig ausgeschnittener Zarge mit

geschweiften Beinen. Flache, jochförmig abschliessende Rückenlehne mit

ausstehenden Armlehnen auf geschweiften -stützen. Senfgelber Veloursbe-

zug mit dekorativem Nagelbeschlag. 66x56x49x97 cm.

Provenienz: Privatsammlung, Genf.

CHF 2 500 / 4 500

(€ 2 300 / 4 200)

1112*

KOMMODE "A FLEURS",

Louis XV, P. ROUSSEL (Pierre Roussel,

Meister 1745) zuzuschreiben, die Bronzen mit "c couronné" (eine Steuer-

marke, welche zwischen 1745 und 1749 auf alle Legierungen angebracht

wurde, welche Kupfer enthielten), Paris um 1745/49.

Satinholz, Amaranth und diverse Edelhölzer gefriest sowie ausseror-

dentlich fein eingelegt mit Korb, Blumenblüten, Blättern, Reserven und

Zierfries. Geschweifter, trapezförmiger Korpus mit vorstehenden vorderen

Eckstollen auf wellig ausgeschnittener Zarge mit geschweiften Beinen. In

der Mitte gebauchte Front mit 2 Schubladen ohne Traverse. Feine, teils er-

setzte matt- und glanzvergoldete Bronzebeschläge und -sabots. Profilierte

"Brèche d'Alep"-Platte. 145x61x86 cm.

Provenienz:

- Ehemals Teil der Sammlungen des Château de Beychevelle, Frankreich.

- Aus einer französischen Sammlung.

Mit Gutachten vom Cabinet Etienne-Molinier, Paris 2016.

Feine Kommode mit der für P. Rousssel typischen Blumenmarketerie.

Vergleichbare Kommoden sind abgebildet in: P. Kjellberg, le mobilier

français du XVIIIe siècle, Paris 1989; S. 730f. (Abb. A bis E). Die reichen

Bronzebeschläge mit der charakteristischen Einrahmung finden sich in

analoger Weise in: Ibid., S. 732 und 733 (Abb. B).

P. Roussel gehört zu den wesentlichsten Ebenisten des 18. Jahrhunderts.

Seine Hauptwerke sind vor allem Möbel im "goût Louis XV", sein wich-

tigstes Markenzeichen ist die ausserordentlich feine, mit teils getönten

Edelhölzern gefertigte Blumenmarketerie, für die er von Zeitgenossen

im "Almanach de Vray Mérite" als "l'un des premiers ébénistes de Paris"

gerühmt wurde. Sein Atelier befand sich in der Rue de Charenton und

erhielt zahlreiche Aufträge vom Pariser Hochadel. P. Roussel lieferte unter

anderem dem Prince de Condé exquisites Mobiliar für den Palais Bourbon

und das Château de Chantilly. Er hinterliess ein umfangreiches Werk, das

von grosser Phantasie und hoher Qualität gekennzeichnet war.

Lit.: P. Kjellberg, Le mobilier français du XVIIIe siècle, Paris 1989; S. 728-

742 (biogr. Angaben). J. Nicolay, L'art et la manière des maîtres ébénistes

français au XVIIIe siècle, Paris 1976; I, S. 413/414 (biogr. Angaben). A.

Pradère, Die Kunst des französischen Möbels, München o.J.; S. 205/206

(biogr. Angaben).

CHF 40 000 / 70 000

(€ 37 000 / 64 800)

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