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LACKKOMMODE,Louis XV, sign. P. DENIZOT (Pierre Denizot,
Meister 1740), Innungsstempel, Paris um 1745/50.
Holz fein bemalt mit "laque de Chine" und im "goût chinois"; auf schwar-
zem Fond idealisierte Park- und Pagodenlandschaft mit Glasbläsern, einem
Reiter und anderen Figuren sowie Vögel und Blumen. Geschweifter,
trapezförmiger Korpus mit vorstehenden vorderen Eckstollen auf wellig
ausgeschnittener Zarge mit geschweiften Beinen. In der Mitte gebauchte
Front mit 2 Schubladen ohne Traverse. Teils ersetzte, vergoldete Bronze-
beschläge und -sabots. Profilierte "Brêche d' Alep"-Platte. 98x48x85 cm.
Provenienz: Privatbesitz, Westschweiz.
P. Denizot, Sohn eines Ebenisten, erlangte 1740 die Meisterwürde, signier-
te seine Stücke allerdings erst ab 1760, vermutlich weil er bis dahin in der
Werkstatt seines Vaters tätig war. Als anerkannter Möbelproduzent - Sal-
verte bezeichnet ihn als einen der "premiers fabricants de la capitale" - war
er 1764-1799 "juré-comptable" und ständiger Lieferant des Comte d' Artois,
für dessen Palais du Temple, Bagatelle und Saint-Germain-en-Laye er
zahlreiche Luxusmöbel lieferte. Des Weiteren arbeitete er für den Duc d'
Angoulême und den Comte de Provence. Aller Wahrscheinlichkeit nach
stammen die von Bennemann und Stöckel vollendeten vier Kommoden für
den letztgenannten Adligen aus dem Nachlass von P. Denizot.
CHF 30 000 / 50 000
(€ 27 800 / 46 300)
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NACHTSTUHL,sog. "fauteuil de commodité", Louis XV, Paris um 1750.
Helle Buche mouluriert sowie fein beschnitzt mit Blumen Blättern und
Zierfries. Geschweifter, trapezförmiger Sitz auf wellig ausgeschnittener
Zarge mit Raum für den Nachttopf und geschweiften Beinen. Flache,
jochförmig abschliessende Rückenlehne mit gepolsterten Armlehnen
auf geschweiften -stützen. Braunes, goldgeprägtes Ledersitzkissen, die
Rückenlehne mit Jonc-Geflecht. 63x49x49x93 cm.
CHF 1 200 / 1 800
(€ 1 100 / 1 700)
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