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Photographie
| Klassische Photographie
1676* GROEBLI, RENÉ (1927).Lokomotive. Aus der Serie „Magie der Schiene“. 1949. Original-Photographie.
Selenium getönter Silbergelatine-Handabzug auf „Oriental Seagull VC“. Späterer
Abzug, um 1990. 34,4 x 27,6 cm; Blattgrösse 40,3 x 30,4 cm. Verso voll signiert,
Photographenstempel mit hs. Nummerierung 5/17 und Inventarnummer „KH 592“.
Unter Passepartout.
Literatur:
Groebli, René - Ehrismann, Albert (Text). Magie der Schiene. Fotos: Rene Groebli.
Gedicht: Albert Ehrismann. Zürich, 1949.
Groebli, René - Magnaguagno, Guido (Text). Rail Magic. Zürich, 2006 (Abb. S. 14).
Von der oben genannten Edition wurden nicht alle 17 geplanten Abzüge ausge-
führt. Wie hoch die Edition schliesslich war, kann nicht mehr rekonstruiert werden.
CHF 2 500 / 4 000
(€ 2 310 / 3 700)
Mit gerade mal 22 betritt der junge
Groebli photographisches Neuland.
Er wählt für seine Rollei als Motiv
die dampfbetriebene französische
Eisenbahn, den schwersten und
schnellsten Dolly. Eine Fahrt mit
demNachtzug nach Paris wird für
ihn zumAusgangspunkt seines
Projekts. Schliesslich erkundet
Groebli Paris Bahnhöfe, fährt mit
Vorortszügen und folgt den Pfaden
der Streckenarbeitern. „Er reiste
auf der riesigen Lokomotive des
Expresszuges von Paris nach
Basel. Auf dem Führerstand. Beim
Heizkessel. Kletterte auf den Koh-
lenwagen. NahmTunneleinfahrten
wahr. Masten und Signale. Dampf
und vor allemGeschwindigkeit.
Er stand auf Eisenbahnbrücken
und vor geschlossenen Barrieren,
total fasziniert von dieser Welt, von
gleissenden Schienen, vom schnel-
len Blick aus dem Fenster, von
verwischten Impressionen, vom
russigen Schwarz. Er war beein-
druckt vomZauber des zischenden
weissen Dampfes, vomGeruch und
Lärm, dem Stampfen und Schnau-
ben der Maschinen: die Eisenbahn
als Kosmos.“ (Magnaguagno, 2006,
S. 5).
1676