

Louis XV, sign. M. CRIAERD (Mathieu Criaerd, Meister
1738), Paris um 1745/55.
Rosen- und Veilchenholz sowie Palisander gefriest. Allseitig ausseror-
dentlich fein eingelegt mit Rautenmuster, Diamantspitze und Zierfries.
Geschweifter, trapezförmiger Korpus mit vorstehenden vorderen Eckstol-
len auf wellig ausgeschnittener Zarge mit geschweiften Beinen. Front mit
2 Schubladen ohne Traverse. Ausserordentlich feine, matt- und glanz-
vergoldete Bronzebeschläge und -sabots. Profilierte, reparierte „Griotte
Rouge“-Platte. 115x54x88 cm.
Provenienz:
- Aus einer französischen Sammlung.
- Auktion Koller Zürich, 22.6.2006 (Katalognr. 1162).
- Privatbesitz, Schweiz.
Feine Kommode von bestechender Qualität, die typischen Merkmale des
M. Criaerd offenbarend: elegante Formgebung, die akkurate Marketerie
mit Diamantspitzen sowie die ausserordentlich feinen Bronzebeschläge.
Lit.: P. Kjellberg, Le mobilier français du XVIIIe siècle, Paris 1989; S. 214-
220 (biogr. Angaben). J. Nicolay, L‘art et la manière des maîtres ébénistes
français au XVIIIe siècle, Paris 1976; I, S. 53/54 (biogr. Angaben).
CHF 60 000 / 100 000
(€ 55 560 / 92 590)
1088 GROSSER FAUTEUIL „A LA REINE“,Louis XV, sign. M. CRES-
SON (Michel Cresson, Meister 1740), Paris um 1750.
Buche mouluriert sowie ausserordentlich fein beschnitzt mit Blumen,
Blättern, Kartuschen und Zierfries. Geschweifter, trapezförmiger Sitz
„à chassis“ auf wellig ausgeschnittener, mehrfach moulurierter Zarge mit
geschweiften Beinen. Flache, jochförmig abschliessende Rückenlehne mit
gepolsterten Armlehnen auf geschweiften -stützen. Blauer Veloursbezug. 1
Fuss repariert. 72x58x46x98 cm.
Provenienz: Privatbesitz, Schweiz.
Ein nahezu identischer Fauteuil von M. Cresson ist abgebildet in: P. Kjell-
berg, Le mobilier français du 18e siècle, Paris 1989; S. 210 (Abb. B).
Michel war der jüngste Sohn des berühmten Ebenisten Jean Cresson
und führte ein Atelier namens „Au Gros Chapelet“ in der Rue de Cléry,
wo er sehr schöne Louis-XV-Stühle mit grosszügigen Proportionen und
wenig Verzierungen fertigte. Nur ein paar seiner Werke waren reicher
geschmückt, wie zum Beispiel die grosse und majestätische, mit Muscheln
und Blättern beschnitzte Bergère, die sich in der Sammlung von Louis
Guiraud befand. 1761 lieferte Cresson dem Prince de Condé mehrere
Stühle für dessen Residenz im Palais-Bourbon und für Schloss Chantilly.
Ab 1773 gibt es in den Quellen keine Hinweise mehr auf die Tätigkeit von
Michel Cresson.
CHF 10 000 / 15 000
(€ 9 260 / 13 890)
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