

Meissen, Modell
Mitte 18. Jh.
Die Bemalung wohl später. Auf einem Fond mit blauem Schuppenwerk,
feine heimische Flusslandschaftsszenen, Schlossansichten mit Jagdgesell-
schaften bzw. Händlern inmitten von Kauffahrteiszenen in vergoldeten
Gitterwerkkartuschen. Dazwischen radierte Goldblumenbouquets und
Blumenfestons. Die Innenseite der Terrine vergoldet und mit einer Reser-
ve bemalt mit Manierblumen in einer Goldspitzenbordüre. Seitliche Dop-
pelasthenkel. Unterglasurblaue Schwertermarken, Pressnummer 22 auf der
Unterseite der Unterschale. D 13,8 cm/ 24 cm. Ein Henkel repariert, Rand
der Unterschale mit alter reparierter Stelle.
Provenienz: Privatsammlung, Schweiz.
Die Flusslandschaften erinnern an die Ansichten der Elbe mit ihren
Schlössern, insbesondere an die der Albrechtsburg in Meissen, in welcher
die Manufaktur im 18. Jahrhundert beherbergt war. Meistens handelte es
sich bei den Meissener Landschaftsmalereien jedoch um Ideallandschaf-
ten, deren Schlösser und Ruinen frei erfunden waren. Zu vergleichbaren
Ansichten auf zwei Tabatieren: Meissener Tabatièren des 18. Jahrhunderts,
Röbbig München, 2013,
Kat.Nr.70/71.
Vergleichbare Formstücke werden in den Manufakturakten als ‚Sup-
pen-Schaale‘ oder ‚Bouillon-Näpfgen‘ bezeichnet. Abb. Rückert/Willsber-
ger, Meissen Porzellan, 1977, Taf. 134/135.
CHF 5 500 / 6 500
(€ 5 090 / 6 020)
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