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580

ORIENTALIA - As-sahifat al-kamil (dt. Die

vollkommene Schrift). Arabische kalligraphi-

sche Handschrift auf geglättetem Papier. Mit

goldgehöhtem und farb. illuminiertem Titelblatt

u. zahlr. goldumfassten Randglossen. Golde-

ner Leistenrahmen mit 14 Zeilen Textura in

schwarz, gold und rot rubriziert. Ohne Ort und

Jahr (Iran, Anfang 19. Jh.). Gr.-8° (25 x 15 cm).

[102], [8] Bll. Ganzleder d. Z. mit je 3 floralen

Mittelarabesken auf Deckeln und blindgepr.

Deckelbordüren, sowie Deckelklappe (Kapitale

mit Stoff verstärkt, fleckig, Klappe am Gelenk

angerissen, leicht berieben mit kl. Fehlstellen im

Bezug).

Berühmte schiitische Anthologie von 70

Gebeten aller Art. Flüssige Handschrift von

kalligraphisch geübtem Schreiber. Zahlreiche

textkritische Anmerkungen als Randglossen.

Die Bleistiftnotizen auf Blatt 1 recto geben die

Jahreszahl „1714“, die aber wohl nicht haltbar ist.

- Orientalischer Einband, der Buchblock wurde

bei einer späteren Restauration falsch eingebun-

den. Feuchtrandig, stellenweise Leimrückstän-

dige. Bindung gebrochen, Buchblock gelockert.

Teils mit kl. Randläsuren (gelegentlich mit Tesa

verstärkt), Titel rückseitig verstärkt, Randeinris-

se mit Tesa unschön verklebt. - Spiegel mit hs.

Notizen. Alte Besitzerstempel auf letztem Bl.

CHF 250 / 400

(€ 230 / 370)

581

- Fragment einer Sammlung von Prophetenüber-

lieferungen. Arabische kalligraphische Hand-

schrift auf geglättetem Papier. 31 Zeilen Textura

in brauner, roter, blauer und gelber Tinte. Ohne

Ort u. Datum (Nordafrika, wohl Anfang 18. Jh.).

4° (28,5 x 22 cm). [61] Bll. Rest. orientalischer

Ganzledereinband d. Z. mit je 3-teiliger floraler

Mittelarabeske auf Deckeln und blindgepr.

Deckelbordüren u. floraler Rollbandornamentik,

sowie Deckelklappe (Rücken erneuert, Deckel-

kl. rückseitig mit Ldr. verstärkt, wurmstichig,

etwas berieben, Fehlstellen im Bezug, HDeckel

beschabt).

Elegantes Maghribi eines kalligraphisch geschul-

ten Schreibers. Die Überschriften der Kapitel

und Abschnitte in diversen Farben geschrieben.

Teil eines mehrbändigen Werkes. - Bindung

gebrochen, letztes Drittel gelöst. Durchgängig

wurmstichig (meist im weissen Rand), letztes

Drittel stärker, letzte 9 Bll. stärker wasserrandig

(teils mit Verwischungen u. leichtem Textver-

lust). In den Rändern gebräunt. - Mit zahlr.

Randglossen.

CHF 300 / 500

(€ 280 / 460)

582

- Kashifî, Husayn Waiz. Kalila wa Dimna und

Kitab-i Anwâr-i Suhaylî. 2 Tle. in 1 Bd. Sign.

von Muhammed Ibrahim el-Isfahânî. Persische

kalligraphische Handschrift auf geglättetem

Papier. Mit 2 gouach. Bildminiaturen. 21

Zeilen Textura in schwarz, rot rubriziert. Iran,

1219h-1220h [= 1804-1806].

4° (30, 2 x 20, 8 cm). [206] Bll. Lackiertes

Holz-Deckel-Album d. Z. mit reicher polychro-

mer floraler Ornamentik, bemalene Spiegel

(restauriert, leicht berieben, minimal kratzspurig,

Innengelenke angeplatzt).

Elegantes, flüssiges ta‘lîq von kalligraphisch

geübtem Schreiber. Die zwei zeitgenössischen

Miniaturen (5,5 x 8,7 u. 5 x 6,6 cm) sorgfältig

ausgeführt und in kräftigem Kolorit zeigen 1.

Der Prinz flieht, als seine Geliebte - eine untreue

Bauersfrau - von einem Löwen angefallen wird;

2. ein Asket/Derwisch in der Wildnis und ein

Reiter (Bildinhalt geht nicht aus Text hervor). -

Auf Bl. 1 recto Datum des Beginns der Abschrift

8. Hamid-Î Saai 1219. - Etwas fingerfleckig, nur

gelegentlich leichte Braunflecken, vereinzelt kl.

Textverwischungen, insgesamt sehr sauber. Die

Blätter mit den Miniaturen mit Kleberückstän-

den der Schutzfolien. 3 Bll. mit Papierrestaura-

tion am Rand. Hs. Notizen auf Vorsätzen von

anderer Hand.

CHF 800 / 1 200

(€ 740 / 1 110)

583

- Koran. Fragment einer maghribinischen Hand-

schrift auf Papier. Mit 2 kl. Federzeichnungen.

Mit 17 Zeilen Textura in braun, durchgängig

rot vokalisiert. Nordafrika, um 1800. Blattgrös-

se 16,5 x 11 cm. [183] Bll. Lose Blätter ohne

Bindung.

Saubere Maghribi-Handschrift. Auf den ersten

beiden Blättern einfache geometrische Illumina-

tion in braun und rot (sowie gelb/ocker). Es han-

delt sich allerdings um 2 Blätter, welche nicht

zusammengehören. Erstes fragmentiertes Blatt

ist Folio zwei des ursprünglichen Beginns (Sure

2, al-Baqara); Blatt zwei ist Beginn der Sure 7

(al-A’raf). Kontrolle der Kustoden weist darauf

hin, dass es an ein paar Stellen zu Blattverlusten

kam. – Die losen Blätter zumeist in den Rändern

mit kl. Blattläsuren wie Einrissen, teilweise

sehr fragmentarisch erhalten, an den Kanten

gebräunt, einzelne Blätter stärker feuchtfleckig,

stellenweise leichte Textverwischungen. Insge-

samt jedoch gut lesbare Handschrift.

CHF 500 / 800

(€ 460 / 740)

584

- Koran. Arabische Handschrift auf geglättetem

Papier. Mit goldgehöhtem, farb. illuminierten

Titelblatt auf Doppelblatt u. zahlr. illuminierte

Überschriften. Mehrfacher Leistenrahmen mit

15 Zeilen Textura in schwarz, teils rot rubriziert,

einige Randglossen in Rot. Osmanisches Reich,

Istanbul, dat. 1183 h. [=1769/70]. 8° (16 x 10,5

cm). [292] Bll. Rest. orientalischer Leinen-Ein-

band mit Klappe im Stil d. Z. unter Verwendung

von zeitgenössischem Bezug (grünes Maroquin

mit reicher floraler Goldprägung auf Deckeln

und Klappe, braunes Leder auf Innendeckel

mit floraler Bemalung in Gold und Silber;

letztere korrodiert, Bezüge mont., Leinen leicht

berieben).

Kalligraphisches Naskhi, voll vokalisiert mit

roten Rezitationszeichen. - Im Kolophon

sign.: es-Seyyid Ali es-Süruri ibn Mustafa ibn

Muhammed el-Qunevi, an Yeni Ali Pascha

Medresesi (Medrese von Ali Pascha). Demzu-

folge im Kontext einer religiösen Hochschule

entstanden. - Mit reicher Illumination des Titels,

der Suren-Überschriften und der Rezitationsab-

schnitte durch die ganze Handschrift hindurch.

- Papierbedingt etwas gebräunt, stellenweise

leicht fingerfleckig, vereinzelte Blätter mit

Papierrestaurationen im Rand (ohne Textver-

lust, jedoch teils etwas unschön; Titel stärker

betroffen), gelegentlich leichte Textverwischun-

gen, Titel angeschmutzt. Insgesamt sauber und

in gutem Zustand.

CHF 3 000 / 5 000

(€ 2 780 / 4 630)

585*

- Koran. Arabische Handschrift auf geglättetem

Papier. Mit doppelblattgr., farb. illuminierten

Titelblatt u. 15 illuminierten Titeln, sowie

zahlr. goldgehöhten Vignetten. Mehrfacher

Leistenrahmen mit 15 Zeilen Textura in Gold

u. Schwarz, stellenweise rot rubriziert, einige

Randglossen in Rot. Iran, 17. Jahrhundert. Kl.-8°

(ca. 18 x 12 cm). [533] Bll. Rest. Holzdeckel-Al-

bum d. Z. mit weisser u. goldener Deckelkal-

ligraphie (Lederrücken wohl neu gebunden,

leicht bestossen u. berieben, kl. Fehlstellen im

Bezug), mod. Leinen-Kassette mit silbergepr.

Titel.

Reglmässiges aber etwas ungelenkes Nashki.

Durchgehend mit goldener Tinte geschrieben,

Vokalisierung schwarz, Rezitationszeichen

rot. Punkte zur Trennung der Verse golden

illuminiert (auffällig ist jeweils bessere Qualität

der goldenen Tinte bei der Illumination.) Im

Text Randglossen zu Rezitation und Proster-

nation, zum Teil in persischer Sprache. Auf

Einband Überlieferung des Propheten und des

6. (schiitischen) Imams Dcha’far as-Sadiq zu

den Verdiensten der Koranrezitation (Nennung

des Imams ist eindeutiges Zeichen, dass der

Einband im Iran entstand; Zwölferschia). Auf

dem Einband nennt sich auch ein Schreiber

Hasan al-Husayni. Aber keine Datierung. Papier

von schlechterer Qualität, aber orientalische

Produktion. Reiche Illumination zur Beginn von

Abschnitt (djuz‘) 16 der „Mitte des Korans“ (nisf

al-Qur’an). Ebenso ist auch Djuz‘ 18 illuminiert.

Rosenförmige Zeichung in Gold u. Rot auf

Vorsatzblatt. - Einige fachmännische Papierre-

staurationen mit Textverlust, in den Rändern

etwas wurmstichig (teils fachmännisch, wohl

alt restauriert), Vorsatzblatt stärker, 1 Blatt lose.

Fol. 1 fehlend (ausgerissen). Etwas gebräunt,

Ecken abgegriffen, erstes u. letztes Blatt stärker

angeschmutzt, ansonsten lediglich stellenweise

leicht feuchtfleckig. Insgesamt wohlerhalten. -

Provenienz: Deutscher Privatbesitz.

CHF 7 000 / 10 000

(€ 6 480 / 9 260)

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