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1724

TEEKANNE MIT AUGSBURGER GOLDCHINESEN,

Meissen,

um 1725. Mit vergoldeter Silbermontierung.

Ovale Form mit Ausgussrohr über Maskaronansatz und Schlaufenhenkel

mit Blattansatz. Bemalt in der Seuter-Werkstatt in radiertem Gold, mit

Chinoiserieszenen auf beiden Seiten über je einer reichen Goldkonsole

mit Gitterwerk. Der mit einer Kette befestigte Deckel mit drei Vögeln auf

einem Ast. Lüstermarke 'f.s:m'. H 12 cm. Vergoldung berieben, Knauf

bestossen.

Siegfried Ducret hatte 1971 festgestellt, dass nur die Goldchinesenge-

schirre der Seuter-Werkstatt Lüsterzeichen getragen hätten. Die Bedeu-

tung der Zeichen ist nach wie vor ungeklärt, so handele es sich zum einen

wohl um Künstlersignaturen, zum anderen aber auch um Bestellerkürzel,

wie anhand eines Services durch Ducret nachgewiesen wurde. (S. Ducret,

Meissener Porzellan bemalt in Augsburg, 1718 bis um 1750, 1971, S. 40.)

CHF 8 000 / 12 000

EUR 7 400 / 11 100

1725

ZUCKERDOSE MIT AUGSBURGER GOLDCHINESEN,

Meissen,

um 1725.

Oktagonale, profilierte Form, dekoriert in der Seuter-Werkstatt in

Augsburg mit radierten Goldchinesen, Vögeln und Pflanzen auf kleinen

Landschaftsinseln. L 11 cm. Vergoldung berieben. Kleine übermalte

Randbestossungen.

Die Handelsbeziehungen zwischen Augsburg und Meissen im 18. Jahr-

hundert gingen über das Montieren von Porzellan mit Silber und Vermeil

hinaus. Bis 1729 wurde das weisse Geschirr ganz offiziell zur Bemalung an

Augsburger Hausmalerwerkstätten veräussert. Darüberhinaus bestand für

jedermann die Möglichkeit, entweder 1713 auf der Leipziger Ostermesse

oder in der 1714 in Dresden eröffneten Niederlassung der Manufaktur,

weisses Porzellan zu erwerben. Quellen belegen, dass die Meissener Ma-

nufaktur selbst Aufträge an Augsburger Hausmaler gegeben hat, wie z.B.

an Bartholomäus Seuter, der zwischen 1722 und 1729 mehrmals Zahlungen

aus der Manufaktur für Vergoldungen erhalten hatte. (Ulrike Weinhold,

Emailmalerei an Augsburger Goldschmiedearbeiten von 1650 bis 1750,

2000, S.169-172)

CHF 4 000 / 6 000

EUR 3 700 / 5 600

1726

SELTENER HAUSMALER BECHER UND UNTERSCHALE,

Meissen. Die Bemalung Johann Friedrich Metzsch zugeschrieben, um

1745.

Bemalt mit einer Landschaftsvignette in Purpur Camaïeu mit einem

französisch beschrifteten Spruchband ''J n'aime point la vanité'' und ''Rien

de trop' umrundet von polychromen und vergoldeten Volutenwerk mit

orientalischem Kopf auf eisenroten Mosaikgrund. Goldspitzenbordüre am

Rand. Ritzzeichen / im Standring der Untertasse. H Becher 8,2 cm, D

Unterschale 13,8 cm.

Der aus Preussen stammende Goldarbeiter und 'Emaillirer' Johann

Friedrich Metzsch, hält sich 1731 vorrübergehend in Dresden auf, will

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Kunstgewerbe |

Die Sammlung Max Fahrländer

1725

1724