

1729
ZWEI SCHÜSSELN 'GELBER LÖWE' AUS DEN KÖNIGLICHEN HOFKONDITOREIEN,Meissen, um 1739-1750.
Jedes Stück bemalt nach ostasiatischem Vorbild im Kakiemonstil,
dem 'Gelben Löwen' Dekor, mit brauner Randlinie. Unterglasurblaue
Schwertermarke, K.H.C. und K.C.P.C. in Purpur, Pressnummern 36,
67, Ritzzeichen. D 30 cm. Jede mit kleiner restaurierter und übermalter
Randbestossung.
Das Service mit dem 'Gelber Löwe' Dekor ist eines der Hofservice in
Dresden und Warschau, Residenz Augusts III., König von Polen und
Kurfürst von Sachsen.
Porzellane mit diesem Dekor waren Teil einer grossen Lieferung, die der
Manufakturdirektor Graf von Hoym zwischen 1729 und 1730 im Auftrag
des französischen Porzellanhändlers Lemaire nach japanischen Originalen
aus dem Japanischen Palais in Dresden kopieren liess, mit dem Ziel, die
Meissener Kopien als japanisches Porzellan profitabel zu verkaufen. Der
betrügerische Handel flog auf und 1731 wurden tausende dieser Por-
zellane, darunter Teile mit diesem Dekor, konfisziert und an den Hof in
das Japanische Palais gebracht.
Bei diesen beiden Tellern handelt es sich um Nachbestellungen aus der
Zeit um 1739, kurz nachdem der König das Service zum Hofservice erklärt
hatte. Beide Schüsseln stammen aus den Königlichen Hof-Conditoreyen,
wie die beiden Marken K.H.C.(Warschau) und K.C.P.C.(Schloss Pillnitz,
Dresden?) zeigen, die neben der Hofsilberkammer und der Hofküche den
Bestand an Geschirren und Tafeldekorationen der Hofhaltungen in Sach-
sen und Polen verwaltete. Julia Weber, Meissener Porzellane mit Dekoren
nach ostasiatischen Vorbildern, 2013, Band II, S. 265f., S. 273)
CHF 7 000 / 9 000
EUR 6 500 / 8 300
1730
SELTENER TELLER MIT 'FAMILLE-VERTE' DEKOR,Meissen,
um 1734.
Flach gezackter Rand, bemalt nach einem chinesischen 'Famille-verte'
Vorbild, mit zwei Kranichen vor einem blühenden Päonienstrauch und
einem Vogel und Insekten im Flug. Unterglasurblaue Schwertermarke,
Dreherzeichen oo. D 20,3 cm. Kleine Randbestossungen.
Vergleichstücke zu diesem Motiv zur Diskussion bei Julia Weber,
Meissener Porzellane mit Dekoren nach ostasiatischen Vorbildern, 2013,
Bd. II, S. 367.
CHF 3 000 / 4 000
EUR 2 800 / 3 700
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Kunstgewerbe |
Die Sammlung Max Fahrländer
1729
1729
1730