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Ende des 16. Jahrhunderts liess der Herzog Francesco de‘ Medici die

bedeutendsten Steinschneider seiner Zeit, die ursprünglich in Rom und

Mailand tätig waren, in Florenz verpflichten. Im Erdgeschoss der Uffizien

wurden sie und andere Kunsthandwerker zu einer straff organisierten

„officina“ zusammengeschlossen. Die rigide Struktur des Produktions-

wesens, kombiniert mit den innovativsten und kreativsten Entwerfern

und Künstlern, führte zu einer bis anhin nicht erreichten Hochblüte. Im

Bemühen, die Bildkunst nachzuahmen, entstanden Platten für Prunktische

und Kabinette von höchster Qualität. Im Laufe des 18. Jahrhunderts fer-

tigten arrivierte Maler wie G. Zocchi spezielle Vorlagen für die Florentiner

Werkstätte und trugen so zum immensen Erfolg dieser Werke bei - man

denke an die Platten in den Wiener Palästen und an die 4 grossen Bildplat-

ten des Bernsteinzimmers im Katharinenpalast.

H.A. Fourdinois übernahm 1867 die väterliche Werkstatt und verlieh

ihr neue Impulse. Beeinflusst von den verschiedenen Stilrichtungen des

19. Jahrhunderts, war er gleichzeitig für Entwurf und Herstellung seiner

Möbel verantwortlich und Schöpfer einer neuen Marketerie-Technik,

dank der er König Alphonse XII von Spanien als Kunden gewann und

zusammen mit seinen Mitarbeitern mehrmals ausgezeichnet wurde.

Lit.: D. Ledoux-Lebard, Le mobilier français du XIXe siècle, Paris 1989;

S. 208 (biogr. Angaben). C. Payne, 19th Century European Furniture,

Suffolk 1981; S. 36 (biogr. Angaben).

Lit.: N.B. Tunze, Bildkunst mit edlen Steinen - Pietre Dure, München

1998; S. 12-15 (allg. Angaben zur Entwicklung der Pietre Dure in Florenz)

und Abb. 16-26 (diverse Tischplatten aus Florentiner Werkstätten).

CHF 150 000 / 250 000

EUR 138 900 / 231 500

Möbel & Antiquitäten |

Möbel, Uhren, Tapisserien, Bronzen, Sakrale Skulpturen

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