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Möbel, Uhren, Tapisserien, Bronzen, Sakrale Skulpturen
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ZYLINDERBUREAU „AUX SPHINGES“,Empire-Stil, nach Vor-
lagen von F. H. G. JACOB-DESMALTER (François Honoré Georges
Jacob-Desmalter, 1770-1841), Paris, Ende 19. Jh.
Mahagoni geflammt. Rechteckiger Korpus auf bogenförmig ausgeschnit-
tener Zarge und mit Sphingen beschmückten Vierkantbeinen. Herauf-
ziehbarer Zylinder und herausnehmbare, mit schwarzem, goldgepresstem
Leder bezogene Schreibplatte über breiter Zentralschublade, flankiert von
je 2 Schubladen. Inneneinteilung mit 6 Schubladen auf 2 Reihen unter 3
nebeneinander liegenden Fächern. Schmaler Aufsatz mit 3 nebeneinan-
der liegenden Schubladen. Ausserordentlich reiche, vergoldete Bronze-
beschläge mit Porträts von Kaiser Napoleon und Josephine, Victorien,
Greifen, Schwänen, Fratzen, Rosetten, Palmetten und Zierfries. „Bleu
Turquin“-Platte. 133x65x(offen 88)x121 cm.
Provenienz:
- Der Überlieferung nach ehemals Besitz von Prinzessin Mathilde, Paris.
- Sammlung E. von Wyttenbach-von Stürler, Basel.
- Auktion Koller Zürich, 26.3.2012 (Katalognr. 1322).
- Aus einer polnischen Privatsammlung.
CHF 8 000 / 14 000
EUR 7 400 / 13 000
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„PIETRA DURA“-BILD, Restauration, Florenz um 1850/60.
Diverse Halbedelsteine ausserordentlich fein eingelegt; zwei Papageie mit
feinem Federschmuck auf Gestell mit kleinem Wassertrog und Früchte-
schale. In profiliertem und vergoldetem Holz- und Stukkorahmen. H 66
cm. B 43 cm. Rahmen H 95 cm. B 76 cm.
Provenienz: Aus französischem Besitz.
Ende des 16. Jahrhunderts liess der Herzog Francesco de‘ Medici die
bedeutendsten Steinschneider seiner Zeit, die ursprünglich in Rom und
Mailand tätig waren, in Florenz verpflichten. Im Erdgeschoss der Uffizien
wurden sie und andere Kunsthandwerker zu einer straff organisierten
„officina“ zusammengeschlossen. Die rigide Struktur des Produktions-
wesens, kombiniert mit den innovativsten und kreativsten Entwerfern
und Künstlern, führte zu einer bis anhin nicht erreichten Hochblüte. Im
Bemühen, die Bildkunst nachzuahmen, entstanden Platten für Prunktische
und Kabinette von höchster Qualität. Im Laufe des 18. Jahrhunderts fer-
tigten arrivierte Maler wie G. Zocchi spezielle Vorlagen für die Florentiner
Werkstätte und trugen so zum immensen Erfolg dieser Werke bei - man
denke an die Platten in den Wiener Palästen und an die 4 grossen Bildplat-
ten des Bernsteinzimmers im Katharinenpalast.
Lit.: N.B. Tunze, Bildkunst mit edlen Steinen - Pietre Dure, München
1998; S. 12-15 (allg. Angaben zur Entwicklung der Pietre Dure in Florenz)
und Abb. 16-26 (diverse Tischplatten aus Florentiner Werkstätten).
CHF 25 000 / 45 000
EUR 23 100 / 41 700
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