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1 PAAR SPIEGEL,

Louis XV, Venedig um 1760.

Holz durchbrochen sowie fein beschnitzt mit Kartuschen, Blättern und

Zierfries sowie vergoldet. Geschweifter, profilierter und kartuschenför-

miger Rahmen mit durchbrochenem und verspiegeltem Fronton. Das Spie-

gelglas fein graviert mit Merkur- und Venusfigur. Wenige Bestossungen.

H 125 cm. B 88 cm.

Provenienz:

- Ehemals Sammlung Picci Guerra, Genua.

- Hochbedeutende Genueser Privatsammlung.

Die hier angebotenen Spiegel sind ein treffendes Beispiel für die Über-

schwenglichkeit des venezianischen Barocks und verkörpern sehr schön

die Verbindung hervorragender Holzschnitzkunst mit fein graviertem

Spiegelglas. Seit dem Mittelalter galt Venedig als europäische Metropole

der Glasherstellung, deren Produkte in ganz Europa und im Mittleren

Osten beliebt und berühmt waren. Als Folge des technischen Fortschritts

konnten die ansässigen Werkstätten, allen voran jene in Murano, bereits

gegen Ende des 17. Jahrhunderts immer grossflächigere Spiegel herstellen

und die Gravurkunst weiter verfeinern. Auch im 18. Jahrhundert war die

Nachfrage für diese Arbeiten ausserordentlich gross.

Lit.: G. Child, World Mirrors 1650-1900, London 1990; S. 264f. (mit

Abb. ähnlicher Modelle). C. Alberici, Il mobile Veneto, Mailand 1980; S.

273 (Abb. 419). G. Mariacher, Ca‘Rezzonico an illustrated guide, Venedig

1967; Nr. 119. M. Cera, Il mobile italiano, Mailand 1983; S. 270 (Abb. 518,

ein analoges Paar).

CHF 12 000 / 20 000

EUR 11 100 / 18 500

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1 PAAR GROSSE KOMMODEN „A COLONNES“,

Barock, Malta um 1650.

Pflaumen- und Olivenholz sowie Sykamore gefriest und fein eingelegt

mit Kartuschen, Blättern, Voluten, Filets und Zierfries. Bastionsförmiger

Korpus mit vorstehendem und profiliertem Blatt auf freistehenden Eck-

säulen und profiliertem Sockel mit gequetschten Kugelfüssen. Front mit

4 Schubladen, die oberste schmäler. Holzknöpfe. Die Schlösser ersetzt.

200x66x92 cm.

Provenienz:

- Aus einer englischen Privatsammlung.

- Auktion Christie‘s London, 10.3.1988 (Katalognr. 91).

- Aus einer europäischen Sammlung.

Seltenes Paar, das sich an der Formensprache lombardischer Möbel der

Jahre um 1650 orientiert, jedoch typische Merkmale der Malteser Möbel

jener Epoche aufweist; feine, originelle Marketerie, markante Ecksäulen

und vorstehende hintere Eckstollen.

Sehr ähnliche Kommoden sind abgebildet in: J. Galea-Nauci/D. Michallej;

Antique maltese furniture, La Valletta 1989; S. 36f. (Abb. 21 und 22) sowie

J. Manduca, Antique furniture in Malta (Ausstellungskatalog), La Valletta

2002; S. 205 (Nr. 48).

CHF 30 000 / 50 000

EUR 27 800 / 46 300

Möbel & Antiquitäten |

Möbel, Uhren, Tapisserien, Bronzen, Sakrale Skulpturen

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