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Kunstgewerbe |
Silber, Porzellan, Fayence & Objets de vertu
1938*
PAAR BECHER UND UNTERSCHALEN,Wien, Du Paquier,
um 1725-1730.
Schlanke leicht auskragende Form mit tief angesetzten Henkel, bemalt
mit grossen chinesischen Architekturlandschaften mit Pagoden und
grosser Chinesenfigur auf dem einen Becher und einer Pagodenlandschaft
zwischen blühenden Bäumen und einem Phönix im Flug auf dem anderen
Becher, beide Unterschalen mit ähnlichen Pagoden. Der für die
Manufaktur typische Randdekor auf beiden Innenseiten des Randes in
Eisenrot mit Höhungen in Gold aus zarten, stilisierten Halbblüten und
Laub- und Bandelwerk, in einer variierten Version am Fuss der
Wandungsaussenseite. Jede Unterschale mit Ritzzeichen / im Boden.
Minimal bestossen, Restaurierung. (4)
1720 war die Manufaktur Du Paquier, als zweite europäische
Porzellanmanufaktur, gerade mal 2 Jahre alt. Zusammen mit dem in
Meissen Erfahrungen gesammelten Christoph Conrad Hunger und einem
weiteren Meissener Arbeiter, Samuel Stölzel, war es Du Paquier 1718
gelungen, die Manufaktur in Betrieb zu nehmen.
Identische frühe Randbordüren auf einer Tabatière, ehemals Sammlung
Blumka, E. Sturm-Bednarczyk, Claudius Innocentius du Paquier. Wiener
Porzellan der Frühzeit 1718-1744, 1994, S. 50; ein Koppchen mit seiner
Unterschale, J.F. Hayward, Viennese Porcelain of the Du Paquier Period,
1952, Taf. 8c.
Ähnliche Becher aus der Sammlung Sullivan, in ‚Fired by Passion‘, 2009,
Band 3, Nr. 69.
CHF 4 000 / 6 000
(€ 3 700 / 5 560)
1938