

Möbel & Antiquitäten |
Möbel, Uhren, Tapisserien, Bronzen, Sakrale Skulpturen
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1175*
1 PAAR TAPISSERIE-FAUTEUILS "A LA REINE",Louis XVI, in
der Art von J.B. BOULARD (Jean Baptiste Boulard, Meister 1755), Paris,
18./19. Jh.
Buche mouluriert und fein beschnitzt mit Maschen, Rosetten, Kartuschen
und Zierfries sowie vergoldet. Trapezförmiger Sitz auf gerader Zarge
mit kannelierten Säulenbeinen. Flache Rückenlehne "en chapeau de
gendarme" mit wenig ausladenden Armlehnen auf geschweiften -stützen.
Originaler Tapisseriebezug der Manufacture de Beauvais mit Darstellung
der Fabeln von Lafontaine und Kindern in ovalen Medaillons, Blumen,
Blättern und Zierfries. Vergoldung teils überarbeitet. 60x56x48x95 cm.
Provenienz:
- Privatsammlung, Tessin.
- Auktion Koller Zürich, 21.6.2002 (Katalgonr. 1198 - als Ameublement).
- Privatsammlung, Monaco.
CHF 3 500 / 5 500
(€ 3 200 / 5 100)
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FOLGE VON 4 PRUNK-APPLIKEN "A LA LYRE",spätes Louis
XVI, nach Modellen von P. F. FEUCHERE (Pierre-François Feuchère,
1737 Paris 1823), Paris um 1820.
Bronze matt- und glanzvergoldet. Schlanke Wandplatte mit Zentrallyra
unter Maskaron sowie markantem Maschenabschluss mit 4 geschweiften,
ungleich hoch angesetzten Lichtarmen mit blütenförmigen Tüllen und
perlstabverzierten Tropftellern. Der Maschenabschluss wurde zu einem
späteren Zeitpunkt abgetrennt. Leicht unterschiedlich. Elektrifiziert.
Restaurationen. H 147 cm.
Provenienz:
- Ehemals Antiquités Fersen, Monte Carlo.
- Privatsammlung, Schweiz.
Es sind mehrere analoge, jedoch kleinere Appliken mit dem
charakteristischen Lyramotiv bekannt; eine gehört zu den Sammlungen
des Schloss Aschaffenburg, eine zweite befindet sich im Metropolitan
Museum in New York und stammt aus der Wrightsman Collection. Beide
sind abgebildet in: H. Ottomeyer / P. Pröschel, Vergoldete Bronzen -
Die Bronzearbeiten des Spätbarock und Klassizismus, München 1986;
I, S. 242 (Abb. 4.5.8 und 4.5.10).
Durch die zahlreichen Annoncen, die P.F. Feuchère während der
Louis-XVI-Epoche veröffentlichte, wird evident, dass er eine breite
Produktionspalette von vergoldeten Bronzeobjekten besass und bereits vor
dem Sturz der Monarchie als Händler tätig war. Er verkaufte dem
"Garde-Meuble de la Couronne" im August 1786 "quatre paires de bras",
die er anlässlich der Versteigerung des Inventars vom Duc d'Orléans ge-
kauft hatte. Sein Sohn Lucien-François arbeitete in der Werkstatt mit und
trug in bedeutendem Masse dazu bei, dass die Firma Feuchère im Empire
eine der wichtigsten Lieferantinnen von Bronzen für den "Garde-Meuble"
wurde und für die Einrichtungen der Paläste Tuileries, Compiègne,
Meudon, Petit Trianon und Pitti zahlreiche Objekte liefern konnte.
Lit.: H. Ottomeyer / P. Pröschel, Vergoldete Bronzen - Die Bronze-
arbeiten des Spätbarock und Klassizismus, München 1986; II, S. 667-681
(biogr. Angaben).
CHF 50 000 / 80 000
(€ 46 300 / 74 100)
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(Detail)