

Möbel & Antiquitäten |
Möbel, Uhren, Tapisserien, Bronzen, Sakrale Skulpturen
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1297*
1 PAAR KONSOLEN "A L'AIGLE",George II-Stil, in der Art von W.
KENT (William Kent, 1685-1748), England, Ende 19. Jh.
Holz reicht beschnitzt mit Adlerfigur, Mäanderband und Zierfries sowie
vergoldet. Wenig vorstehende weisse Platte auf gerader Zarge mit Adler-
stütze auf Rechtecksockel. Vergoldung teils berieben. 93x45x87 cm.
Provenienz: Privatsammlung, Monaco.
Das hier angebotene Paar orientiert sich an Prunkmöbel des W. Kent,
welche sich auch zu späteren Zeiten grosser Beliebtheit erfreuten.
W. Kent war der führende Baumeister und Designer des englischen
Spätbarocks. Geboren 1685 im East Yorkshire erlernte er sein Handwerk
in Rom, wo er 1709 für eine mehrjährige Studienreise in der Werkstatt
des Giuseppe Chiari sich auch als Maler weiterbildete. In Italien lernte er
Richard Boyle, Earl of Burlington kennen, dessen Freundschaft einschnei-
dend für Kents Karriere war. Dieser empfahl ihn für bedeutende Ämter bei
Hofe und so wurde William Kent im Jahre 1726 zum „Master Carpenter“.
Er entwarf als richtungsweisender Architekt einige Räume im Kensington
Palace. Ab 1734 entwarf er für die Grafen Leicester im Stil des Palladia-
nismus das Holkham Hall in Norfolk. Ab etwa 40 Jahren betätigte er sich
als innovativer Gartenkünstler, welcher als Meister der „pittoresken“ und
natürlicher Gartengestaltung viel Anklang fand. Eines seiner bekanntesten
Gärten findet man heute im Rousham House, welches auch 300 Jahre spä-
ter immer noch als eines der schönsten Landschaftsgärten Englands gilt.
Im Jahr 1748 verstarb William Kent als einer der vielseitigsten Künstler des
englischen Spätbarocks in London.
Lit.: G. Ehret / John Andrews, Englische Möbel, Augsburg 1990; S. 26
(biogr. Angaben).
CHF 8 000 / 14 000
(€ 7 400 / 13 000)
1298*
1 PAAR GROSSE PORPHYRVASEN,Régence-Stil, wohl Rom.
Porphyr. Godronierter, amphorenförmiger Gefässkörper mit schmalem
Hals und ausladender Lippe auf profiliertem Rundfuss mit Quaderplatte.
H 86 cm.
Provenienz: Aus englischem Besitz.
Porphyr wurde bereits im Alten Ägyptischen Reich am "Mons Porphyrites"
abgebaut, dem damals einzigen bekannten Abbaugebiet für Porphyr. Auch
die Römer der Antike brachen dort Porphyr, da er zur Zeit der römischen
Tetrarchie (Ende 3. Jh.) äusserst beliebt war. Auch während der Regie-
rungszeit von Konstantin schätzte man den roten Stein, der wegen seiner
purpurnen Farbe ausschliesslich Kaisern vorbehalten war.
Für Kaiser Konstantin wurden Kreise aus Porphyr für die Fussböden seiner
Empfangshallen gefertigt, die nur er betreten durfte; auch seine Söhne
wurden in porphyrgetäfelten Zimmern geboren und in Porphyr-Sarkopha-
gen beerdigt. Weitere bekannte Beispiele für die Verwendung von Porphyr
ist die Porphyrscheibe, die im Petersdom angeblich die Stelle markiert, an
der Karl der Grosse gekrönt worden sein soll. Zudem wurden zahlreiche
Sarkophage gekrönter Häupter in Porphyr gefertigt.
Porphyr findet man in verschiedenen Regionen des Ostens und Europas
vor allem in Russland, es wurde jedoch nur in Alvdalen, in der Provinz
Dalarna (Dalekarlien, nördliches Mittelschweden), in grossem Rahmen
gewonnen und verarbeitet.
CHF 10 000 / 15 000
(€ 9 300 / 13 900)
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