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Möbel, Uhren, Tapisserien, Bronzen, Sakrale Skulpturen
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1 PAAR KLEINE HINTERGLASBILDER,spätes Louis XVI,
sign. LEBELLE, Frankreich um 1810/30.
Hinterglasmalerei. Feine Darstellungen der Place Royale (heute Concorde)
in Paris sowie La Madelaine und dem Palais Bourbon mit Figurenstaffage
sowie Kutschen und Reiter. In profiliertem und ebonisiertem Rahmen mit
vergoldeter Messingplakette. H 5,5 cm. B 9 cm.
Provenienz: Privatsammlung, Schweiz.
Eine ähnliche Ansicht wurde bei Christie's London am 21.6.1999
(Katalognr. 147) verkauft.
Als Hinterglasmalerei bezeichnet man die auf der Rückseite einer dünnen
Glasscheibe ausgeführte Malerei mit lichtundurchlässigen Farben; dabei
werden zuerst die Konturen gezeichnet, danach die Motive im Vorder-
grund gemalt und zum Schluss der Hintergrund. Um Bilddetails wie
Heiligenscheine hervorzuheben, werden diese oft mit Gold- oder Silber-
folie unterlegt. Eine Variante dieser Technik ist die Hinterglasradierung,
bei der das Glas auf der Rückseite eingefärbt oder mit Russ eingeschwärzt
und die Motive herausgekratzt werden.
Die Ursprünge der Hinterglasmalerei liegen in der Antike, als man
graviertes oder bemaltes Blattgold zwischen zwei Glasschichten ein-
schmolz. Die eigentliche Hinterglasmalerei verbreitete sich allerdings erst
zwischen dem 14. und 16. Jahrhundert von Italien aus in ganz Mittel-
europa. Bald ging man zur Massenherstellung über, die aber nicht in
Betrieben, sondern in Grossfamilien erfolgte - die Hinterglasmalerei war
für sehr viele bäuerliche Familien ein Nebenerwerb und Beschäftigung
während des Winters. Vor allem Heiligenbilder wurden in grosser Zahl
hergestellt, aber auch Allegorien der vier Jahreszeiten und volkstümliche,
höfische und biblische Genreszenen waren beliebt.
CHF 5 000 / 8 000
(€ 4 600 / 7 400)
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(1 Paar)
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