Impressionismus & Klassische Moderne
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3223 MAURICE DE VLAMINCK(Paris 1876 - 1958 Rueil-la-Gadelière)
Marine. Um 1937/38.
Öl auf Leinwand.
Unten links signiert: Vlaminck.
65 x 81 cm.
Die Authentizität dieses Werkes wurde
vomWildenstein Institut bestätigt, Paris,
Oktober 2016.
Provenienz:
- Sammlung Scherz-Meister, Bern.
- Privatsammlung Bern (durch Erbschaft
an den heutigen Besitzer).
Ausstellungen:
- Genf 1958, Exposition Vlaminck. Musée
de l'Athénée, 17. Juli - 11. September
(verso mit Etikett).
- Bern 1961, Maurice de Vlaminck. Berner
Kunstmuseum, 4. Februar - 3. April, Nr.
185 (verso mit Etikett).
"Je préfère la paine à la mer, je suis plus
terrien que marin. La vue de la mer me
plonge dans une angoisse profonde. La
mer me fait peur et devant elle je me sens
faible, chétif et impuissant. Son calme
perfide et hypocrite ne me trompe pas,
il semble cacher la jalousie et la hostilité
qu’elle me témoigne" (Vlaminck, Paysage
et personnage, 1953). Obwohl Vlaminck
das Meer und seine Unberechenbarkeit
so sehr fürchtet, wählt er es gerne als
Sujet seiner Gemälde, ja es scheint gar
ein besonderer Reiz, das Meer in seinem
wilden und furchteinflössenden Zustand
zu zeigen.
Nicht zu Unrecht nennt man Maurice de
Vlaminck den "Fauve des Fauves", da er
demCredo dieser 1905 entstandenen und
nur sehr kurz existierenden Kunstgruppe
am längsten folgt. Man erkennt auch in
seinen späteren Werken diesen ungestü-
men Strich und die Vitalität. Gerne wählt
er hierfür stürmische Ansichten, und wie in
diesem schönen Beispiel reizt ihn das vom
Sturm aufbrausende Meer besonders.
Mit grosser Könnerschaft gelingt es ihm,
das faszinierende Lichtspiel des düsteren
Wetters einzufangen.
Unsere hier angebotene "Marine", welche
kurz nach demTod Vlamincks an zwei
wichtigen Ausstellungen in Genf und Bern
gezeigt worden ist, zeigt jedoch eine am-
bivalente Stimmung. Es stellt imVergleich
zu anderen Gemälden eine verhältnismäs-
sig ruhige See dar. Die Schiffe scheinen
einen noch ziemlich sicheren Gang zu ha-
ben. Die mittelstarken Wogen und die über
der Szenerie fliegenden Möven sind aber
in einer Bewegung, die einen entweder zu-
rückliegenden oder noch bevorstehenden
Sturm andeutet. Sehr schön bei diesem
Werk ist dabei ausserdem, dass sich das
Licht amHorizont zu verdichten scheint,
wo die Sonne oder der Mond amHorizont
schimmert und der bedrohlichen Szenerie
einen positiven Fokus gibt.
CHF 60 000 / 90 000
(€ 55 560 / 83 330)